Donnerstag, 12.06.2014

Dr. Valérie Stephan vom St. Irmgardis-Krankenhaus warnt: Bildung von Hauttumoren nimmt stetig zu

Dr. Valerie Stephan

Süchteln. „Braun zu sein gilt als schick, sportlich und jugendlich“, weiß Dr. Valérie Stephan, Chefärztin der Klinik für Chirurgie mit Schwerpunkt Hand- und Plastische Chirurgie am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. „Der Preis dafür ist allerdings hoch.“ Denn die Haut hat ein Gedächtnis: Dort werden die Zellschädigungen durch den kritiklosen Umgang mit der Sonne gespeichert. Leicht kommt es zur Bildung von Hauttumoren. „Diese können gutartig sein, sind aber häufig genug auch bösartig“, erläutert die Chefärztin die Gefahren.

 

Ihre Klinik ist spezialisiert auf die Behandlung von Hauttumoren. Zusätzlich plant Valérie Stephan den Aufbau eines Melanom-Zentrums in enger Zusammenarbeit mit Hausärzten, Dermatologen, Onkologen und Nuklear-Medizinern. „Nur eine gute Vernetzung aller beteiligten Ärzte garantiert dem Patienten ein optimales Behandlungsergebnis“, betont Geschäftsführer Ottmar Köck.

 

Weißer Hautkrebs muss operiert werden

Verhornt die oberste Hautschicht, kann eine sogenannte „Keratose“ entstehen. Bei einer „Seborrhoischen Keratose“, der sogenannten Alterswarze, spielt die UV-Strahlung als Auslöser keine Rolle. Allerdings entsteht  die „Aktinische Keratose“ als Folge von Hautschäden. Aus ihr kann sich ein Basaliom, ein sogenannter „weißer Hautkrebs“, entwickeln. „Basaliome treten oft in der sechsten und siebten Lebensdekade auf“, erläutert Valérie Stephan. Immer häufiger gibt es sie in den letzten Jahren.

 

Basaliome müssen operativ entfernt werden. Erst bei der anschließenden Gewerbeüberprüfung kann festgestellt werden, ob das Tumorgewerbe gänzlich entfernt worden ist. In einzelnen Fällen muss dann nachoperiert werden.

 

Es gibt aber noch andere Behandlungs-Methoden: Strahlentherapie, Kältebehandlung (Kryotherapie), Auskratzung (Kürettage), Lasertherapie und photodymanische Therapie. Zusätzlich gibt es lokale, medikamentöse Behandlungs-Möglichkeiten. „Diese Verfahren haben aber alle den Nachteil, dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, ob das betroffene Gewebe komplett entfernt ist“, erläutert Valérie Stephan. „Deshalb ist eine Operation die sicherste Empfehlung.“

 

Schwarzer Hautkrebs nimmt weltweit zu

Abzugrenzen von den Basaliom-Tumoren sind die Melanome, die den sogenannten „schwarzen Hautkrebs“ bilden. Diese Krebsart tritt schon bei jungen Menschen auf und hat ihre Ursache häufig in der UV-Belastung. Schwarzer Hautkrebs kann sehr früh Metastasen bilden und sich im ganzen Körper ausbreiten. Er muss deshalb so schnell wie möglich operativ entfernt werden. Je nach Tumorstadium ist auch die Entfernung der angrenzenden Lymphknoten erforderlich. Nicht selten wird im Anschluss an die operative Behandlung eine medikamentöse Therapie mit Interferon notwendig.

 

„Die Erkennung und Erstbehandlung von Hauttumoren gehört in die Hände von Hautärzten“, betont die Chefärztin. Gerade Menschen, die sich häufig in der Sonne aufhalten, die eine starke Muttermalbildung oder die Hautver-änderungen wie juckende, schuppende, nässende Stellen aufweisen, sollten sich von einem Hautarzt untersuchen lassen.

 

Plastische Chirurgie bei schwierigen Stellen

Bei ausgedehnten Befunden oder Veränderungen an kosmetisch schwierigen Stellen (beispielsweise dem Gesicht), wird der plastische Chirurg hinzugezogen. „Gerade im Gesicht ist es wichtig, die Entfernung der Hautveränderungen so zu planen und durchzuführen, dass eine spätere plastische Deckung nicht beeinträchtigt wird. Nur so kann ein für den Patienten zufriedenstellendes und unauffälliges kosmetisches Ergebnis erreicht werden“, erläutert Valérie Stephan.