Dienstag, 15.04.2014

Eigener Sprachkurs im St. Irmgardis-Krankenhaus: Deutsch für internationale Ärztinnen und Ärzte

Ärzte und Ärztinnen aus vielen Ländern drücken am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln die Schulbank, um ihre Patienten besser betreuen und verstehen zu können. Sprachtrainerin Susanne Floethe (2.v.r.) freut sich über die Erfolge ihrer „Schüler“.

Süchteln. In vielen Krankenhäusern ist es ein Problem: die Sprachbarriere zwischen Patienten und ausländische Ärzten. Um eine solche Barriere gar nicht erst entstehen zu lassen, hat das Süchtelner St. Irmgardis-Krankenhaus eine eigene Lösung entwickelt: Für Ärzte, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, wird in den Räumlichkeiten der Krankenpflegeschule ein spezieller Sprachkurs angeboten.

 

„Deutsch für internationale Ärztinnen und Ärzte“, so der Name des Kursus, baut auf das für ausländische Ärzte erforderliche Sprachlevel „B2 Deutsch für den Beruf“ des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens des Europarats auf.

 

Hoch-qualifizierte Ärzte

„Wir sind froh, hoch-qualifizierte Ärzte aus vielen Ländern in unser Krankenhaus holen zu können“, macht Ottmar Köck, Geschäftsführer des Hauses, klar. Wegen des hohen Bedarfs an Klinikärzten steigt schon seit Jahren der Anteil ausländischer Ärzte in nordrhein-westfälischen Krankenhäusern. „Eine gute Behandlung und intensive Beratung darf nicht an Verständigungs-Schwierigkeiten scheitern.“

 

Schon im September letzten Jahres startete der erste Kurs. Sechs Ärzte drücken seitdem regelmäßig nach ihrem Dienst die Schulbank. Zwölf Wochen lang wechselten sich zwei Sprach-Trainerinnen zwei Mal wöchentlich ab.

 

Das zweite Modul begann im Februar, abgeschlossen wird es Ende März. „Wir freuen uns, dass das Angebot so gut ankommt. Das Interesse ist so groß, dass wir och ein dritter Kurs anschließen werden“, freut sich Andrea Fischer, Personalleiterin des St. Irmgardis-Krankenhauses und Initiatorin des Sprachkurses.

 

Veränderungen bemerkbar

In den Kursen wird besonderen Wert auf Praxisbezug gelegt. Darum finden enge Absprachen mit den Fachbereichen, Chirurgie und Innere Medizin, statt. „Je sicherer man in der Landessprache wird, desto besser ist die Zusammenarbeit mit den Patienten und den Kollegen“, weiß Ciprian Anghelache, einer der Teilnehmer des Kurses. „Es ist sehr hilfreich, dass uns diese Möglichkeit im Krankenhaus angeboten wird. Ich wurde sogar schon von einer Patientin für meine Aussprache gelobt“, lacht er.