Süchteln. Die Gefahr wird oft unterschätzt. Ein Rollator soll helfen, meist ältere Menschen vor dem Fallen zu bewahren. Doch wenn er falsch genutzt wird oder nicht richtig eingestellt ist, passiert das genau Gegenteil: man stürzt nicht nur trotz - sondern sogar wegen der Geh-Hilfe. Deshalb wird es am 8. Juli dazu eine „Führerschein-Ausbildung“ geben.

„Immer wieder hört man von Unfällen oder Stürzen, bei denen ein Rollator mit im Spiel war. Manchmal sind nur Kleinigkeiten wie eine falsche Höhe oder eine nicht genutzte Bremse die Ursache. Uns ist wichtig, dem entgegenzuwirken“, betont Ottmar Köck, Geschäftsführer des St. Irmgardis-Krankenhauses.

Kurs zu Tipps und Tricks mit Rollator

Als gemeinsame Aktion bieten darum das Süchtelner Krankenhaus, die Reha Viersen GmbH und das Sanitätshaus „Aktiv Medical“ einen Kurs an, in dem Tipps und Tricks zum Umgang mit einem Rollator vermittelt werden. Er findet am 8. Juli von 10:30 Uhr bis 12 Uhr im Schulungsraum der Krankenpflegeschule des St. Irmgardis-Krankenhauses statt. Am Ende des Kurses wird den Teilnehmern ein „Rollator-Führerschein“ ausgestellt.

„Ein wichtiger Punkt an diesem Tag werden praktische Übungen sein. Sicheres Aufstehen und Hinsetzen werden genauso trainiert wie Stufen zu überwinden, Wendungen oder Gehen auf verschiedenen Untergründen“, erläutert Urban Timmer von Reha Viersen, Leiter der Physiotherapie des St. Irmgardis-Krankenhauses. Außerdem wird vor Ort geprüft, ob die Rollatoren auf die richtige Höhe für ihre Besitzer eingestellt sind, ob alle Bremsen funktionieren und die Rollatoren auch darüber hinaus voll funktionsfähig sind. „Kleinere Reparaturen können wir gleich vor Ort vornehmen“, bietet das  Sanitätshaus an.

Darüber hinaus werden an diesem Tag auch verschiedene Leihmodelle zur Verfügung stehen. So kann man die Unterschiede zwischen den Modellen kennen lernen. „Sie stehen auch Interessierten zur Verfügung, die noch keinen Rollator besitzen und trotzdem am Kurs teilnehmen möchten“, erläutert Helmut Lenzen, Mitinhaber von Aktiv Medical.

Abschluss mir Führerschein

Da in einigen Ländern ein Rollator nicht als Gehilfe, sondern als „Potenzielle Sturzgefährdung“ eingestuft wird, entstand die Idee, in Süchteln einen „Führerschein“ dafür anzubieten.

„Oft bekommen Ältere von - es gut meinenden - Familienangehörigen oder Freunden einen Rollator. Mit etwas Glück wird er vom Lieferanten noch auf die richtige Höhe eingestellt – aber eine Einweisung passiert so gut wie nie“, weist Hanns-Peter Klasen, Leiter des Geriatrie-Departements des St. Irmgardis-Krankenhauses, auf die Vorteile des Angebots hin. Die Teilnahme ist kostenlos, es ist lediglich eine telefonische Anmeldung erforderlich.