Freitag, 17.03.2017

Geriatrie-Team des St. Irmgardis-Krankenhauses behandelt anders: 82 Ärzte und Pflegende sind für ältere Menschen da

Das geriatrische Team des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln behandelt mit seinen 82 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Patienten anders. (Foto: Ulli Dackweiler)

Süchteln. Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und Ergo-Therapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialarbeiterinnen – sie alle gemeinsam bilden das 82-köpfige Team der Klinik für Geriatrie des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln. 2014 gegründet, erhielt die Klinik im gleichen Jahr von der Bezirksregierung Düsseldorf den Auftrag, sich um ältere und kranke Menschen zu kümmern. Mit spezieller altersmedizinischer Behandlung und Betreuung.

 

Ziel der Geriatrie am Süchtelner Haus ist, älteren Menschen nach einer schweren Erkrankung wieder größtmögliche Selbstständigkeit, Mobilität und damit eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen. Die Klinik ist die einzige im Kreis Viersen mit einer Genehmigung zur akut geriatrischen Behandlung. Die Leitung der Klinik hat Hanns-Peter Klasen als Chefarzt. „Wir sind sehr froh, dass wir alle internistischen Bereiche mit unserem qualifizierten und erfahrenen Ärzteteam abdecken können“, erläutert er.

 

Andere Behandlung
"Wir behandeln unsere Patienten anders“, macht der Chefarzt deutlich. In der Süchtelner Geriatrie wird nicht ausschließlich krankheitsbezogen behandelt, sondern zunächst einmal der Mensch – unabhängig von seiner aktuellen Erkrankung - betrachtet und detailliert beschrieben.

So werden die Bereiche „Körperlichkeit“, „Selbsthilfe-Fähigkeit“, „Depressivität“, „Kognition“ und „Soziales Umfeld“ erfasst. Für jeden Patienten wird dann ein detaillierter Behandlungsplan erstellt, damit die Therapieziele erreicht werden können. An diesem Plan arbeiten alle Berufsgruppen gemeinsam. 

Patienten schnell mobilisieren
60 geriatrische Patienten können in der Klinik behandelt werden, die zum großen Teil im neuen Bettenhaus untergebracht ist. „Sie bleiben etwa 18 bis 19 Tage bei uns. Diese Zeit wird auch benötigt, um ältere Menschen wieder soweit wie möglich auf ein Leben zu Hause oder in einer Einrichtung fit zu machen“, weiß der Chefarzt.

Eingewiesen werden die Patienten zur Nachbehandlung nach  einer schweren Operation, mit neurologischen Problemen oder internistischen Erkrankungen – von einer anderen Klinik oder durch einen Hausarzt. „Oft haben unsere Patienten aber mehr Probleme als nur die akuten“, weiß Hanns-Peter Klasen. „Viele bringen chronische Krankheiten mit, die ebenfalls behandelt werden müssen.“

Umfangreiche medizinische Versorgung
Das geriatrische Konzept, nach dem das Team im St. Irmgardis-Krankenhaus arbeitet, setzt in der Behandlung auf zwei Schienen: einerseits Frühmobilisation (beispielsweise wieder laufen lernen nach einem Sturz), andererseits die umfassende medizinische Versorgung inklusive der internistischen Diagnostik. Dabei nutzt die Klinik alle Möglichkeiten des Hauses wie Radiologie, Computer-Tomographie (CT), Langzeit-Messungen und die komplette Labordiagnostik.

Seit Gründung vor drei Jahren haben schon über 1.500 Patienten von den umfassenden geriatrischen Möglichkeiten profitieren können. „Dank des neuen Bettenhauses und den sich dort bietenden Möglichkeiten können wir viele Patienten aus den umliegenden Krankenhäusern aufnehmen und diese qualifiziert geriatrisch behandeln und betreuen“, ist Hanns-Peter Klasen froh. Dabei arbeitet er eng mit den umliegenden Kliniken zusammen und hält fachübergreifende Visiten.