Montag, 28.08.2017

Im St. Irmgardis-Hospital ist Zukunft schon heute: Krankenpflegeschule bietet Ausbildung auf modernstem technischen Stand

Die Schüler und Schülerinnen der Krankenpflegeschule am Süchtelner St. Irmgardis-Krankenhaus nutzen jetzt die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters. Für das jetzt startende Ausbildungsjahr sind noch Plätze frei. (Foto: SEM)

Süchteln. In der Krankenpflegeschule am Süchtelner St. Irmgardis-Krankenhaus hat die Zukunft schon jetzt begonnen. Dank zweier Sponsoren erlebt die Schule einen digitalen Wandel, der den Schülerinnen und Schülern der Gesundheits- und Krankenpflege eine ganz neue Form des Lernens und der Ausbildung ermöglicht. Das ist so ungewöhnlich, dass das Interesse des Instituts für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen geweckt wurde.

E-Learning und Digitale Transformation
Neu angeschafft wurden in der Süchtelner Krankenpflegeschule - neben modernen Modellen und Pflegepuppen - auch bildschirmgestützte Gruppen¬arbeitsplätze, Tablets, Dokumentenkameras und interaktive Whiteboards. „Und da neue Lernkonzepte auch eine entsprechende Umgebung erfordern, wurden die Schulräume renoviert und neu gestaltet“, berichtet Schulleiterin Ilona Thelen. „Um unterschiedliche Lernwege zu ermöglichen, wurden die Räume für eine Mehrfachnutzung umgebaut“, ergänzt Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf.

Darüber hinaus wurden die Lehrmittel um Modellboxen für den praktischen Unterricht erweitert. „Zusammen mit den Praxisanleitern der Stationen verbessert dies die Vernetzung von Theorie und Praxis. So können bestimmte Handlungen besser eingeübt werden“, erläutert Ilona Thelen.

Schüler mit einbezogen
Die neuen Lernmittel stoßen bei den Schülern durchweg auf Zustimmung. Und das liegt nicht nur daran, dass sie bei der Auswahl und Anschaffung der neuen Unterrichtsmaterialien eingebunden waren. „Durch die neuen Medien ist es wesentlich einfacher, den Lernstoff zu verbildlichen“, so Tim Carnein, Kranken- und Gesundheitspflegeschüler im ersten Ausbildungsjahr, und lobt auch die praktischen Möglichkeiten der Interaktion.

Den „spontanen Zugriff auf andere Unterrichtsmaterialien“ schätzt sein Mitschüler Pierre Klefisch. Dieser freut sich auch auf den Einsatz einer Virtual Reality Brille: „Sie bietet so viele Möglichkeiten, beispielsweise, dass wir uns damit Wunden in 3D, also dreidimensional anschauen können.“ Mit diesen Brillen werden Situationen so realistisch wie möglich dargestellt. Der Nutzer hat das Gefühl, sich „mittendrin“ zu befinden. „So wird das Lernen erfahr- und erlebbarer. Unser Anatomieunterricht kann mit diesen 3D-Brillen zukünftig ganz neu gestaltet werden“ freut sich Ilona Thelen.

Auch für die Lehrer ist der Umgang mit den hochmodernen Unterrichtsmaterialien Neuland, darum wurden sie umfassend darin geschult und eingearbeitet. „Und sollte einmal etwas nicht funktionieren, können wir Schüler meistens helfen“, lacht Tim Holthausen, der ebenfalls im ersten Ausbildungsjahr ist. Er schätzt besonders den schnellen Internetzugang, mit dem auch spontane Fragen schnell recherchiert werden können.

RWTH Aachen
Die Entwicklung in Süchteln ist so modern, dass das Institut für Arbeitswissenschaft an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen darauf aufmerksam wurde. Kurzerhand statteten die Mitarbeiter der Krankenpflegeschule einen Besuch ab und diskutierten das Konzept und die Umsetzung des Einsatzes von digitalen Medien in der beruflichen Bildung. Das Institut hat ein großes Interesse daran, gemeinsam mit den innovativen Lehrkräften aus der beruflichen Bildungspraxis die künftige Entwicklung zu erforschen.

„Wir haben jetzt die Möglichkeit, unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur vielfältiger, sondern auch adressaten-gerechter anzusprechen“, freut sich Ilona Thelen. „Das Lernen mit digitalen Medien führt jetzt zu neuen Unterrichtssituationen, die für alle Beteiligten mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung bedeuten. Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles entwickeln wird“, schließt die Schulleiterin.

Interessenten an dieser modernen Krankenpflege-Ausbildung (auch noch für dieses Ausbildungsjahr, das am 1. Oktober startet) können sich bei Ilona Thelen, Tel 02162 / 899-251 oder krankenpflegeschule@st-irmgardis.de melden.