Montag, 07.11.2016

Klaus Bensmann vom St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln rät: Grippeschutz-Impfung kann Leben retten

Dr. Klaus Bensmann (Foto: Jochen Rolfes)

Süchteln. „Natürlich kann man auf Küssen im Winter verzichten. Aber wer möchte das schon?“, lacht Klaus Bensmann, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln, einer Einrichtung der St. Franziskus-Stiftung Münster. Er verweist auf eine Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI), Berlin, das eine Grippeschutz-Impfung als Vorbeugung empfiehlt.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Jährlich sterben bis zu 10.000 Menschen in Deutschland an Grippe. „Das muss nicht sein“, macht Klaus Bensmann deutlich. „Denn gegen Grippe gibt es eine Impfung.“ Laut RKI lässt sich das Todesfall-Risiko durch eine Impfung um 50 Prozent senken. Dabei wird der Impfstoff jährlich neu produziert, da sich das Grippevirus ständig in seiner Struktur verändert.

Grippe beginnt meist spontan: mit hohem Fieber, Husten, starken Kopf- oder Muskelschmerzen. Im Gegensatz zu einer Erkältung wird aber der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen. Das Ergebnis: die Betroffenen fühlen sich richtig krank. Ihr Kreislauf schwankt, Ohnmacht und Schwindelgefühle können auftreten.

„Vor allen bei älteren Menschen mit chronischen Erkrankungen ist eine Grippe gefährlich“, betont Klaus Bensmann. „Sie kann sich schnell zu einer Lungenentzündung weiter entwickeln.“ Ein Grund mehr, warum er der Empfehlung des RKI folgt und Personen über 60 Jahren sowie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit chronischen Krankheiten und  Schwangeren in der Zeit bis Dezember zur Impfung rät.

Etwa zehn bis 20 Prozent der Deutschen stecken sich jedes Jahr mit Grippeviren an. Aber nicht jeder erkrankt. Die Viren können beim Niesen, Sprechen, Husten und beim Küssen weitergegeben werden. Auch an Türklinken können sie sich eine Zeit lang halten und werden dann beim Händeschütteln übertragen.

„Ansteckung kenne ich als Beschäftigter im Gesundheitswesen auch aus eigener Erfahrung. Auch meine Frau hat im letzten Jahr dies erlebt. Dabei ist es auch im Wesentlichen egal, ob ein Impfstoff gegen drei oder vier Stämme Anwendung findet. Hauptsache ist, dass eine Impfung erfolgt. Auftretende Begleiterscheinungen wie Kopf- und Gliederschmerzen oder eine lokale Reizung sind dabei nur Reaktionen unseres Immunsystems und nicht etwa Zeichen einer Virusgrippe, da nur Eiweißbestandteile eines abgetöteten Grippevirus zur Immunisierung geimpft werden“, berichtet Klaus Bensmann.

„Wir empfehlen zur Vorbeugung, Menschenansammlungen zu meiden und eine paar einfache Hygieneregeln, wie etwa gründliches Händewaschen, zu berücksichtigen“, rät Klaus Bensmann. Und – sich impfen zu lassen.