Mittwoch, 13.10.2010

Klein-Sarah nach Beinbruch wieder wohlauf: Auch schwierige Operationen an Kindern gehören zum Programm

(v.l.).Chefarzt Dr. Kai Platte vom St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln hat die kleine Sarah operiert. Dass eine solche Operation in Süchteln möglich war, freute Mutter Bianca Hunzelder.

Viersen-Süchteln. „Die sind hier alle sehr lieb zu mir“, erzählt die kleine Sarah. Sie sitzt im Sprechzimmer von Dr. med. Kai Platte, dem Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeral-Medizin am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. Mit ihren fünf Jahren kennt Sarah Krankenhäuser schon gut. Insgesamt wurde sie bereits elf Mal operiert – immer verschiedene Operationsbereiche, aber immerhin elf schwierige Eingriffe.

Denn das kleine Mädchen ist schwer krank. Sie leidet unter Spina bifida. Das ist eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule, im Volksmund auch „offener Rücken“ genannt. Sarah ist von der Brust abwärts gelähmt und sitzt in einem kleinen Rollstuhl. Aber – das kleine Mädchen ist putzmunter. „Sie ist ein Sonnenschein“, berichtet Kai Platte. Er hat Sarah nach einem Oberschenkelschaftbruch operiert.

Es war am 11. Mai. Sarah besuchte wie immer den integrativen Kindergarten und spielte mit den anderen Kindern. Aus noch nicht bekannten Gründen brach sie sich ein Bein. Ein Notarzt brachte sie zunächst in die Landesklinik. Dort wurde sie geröntgt und anschließend ins St. Irmgardis- Krankenhaus gebracht. Um 18 Uhr wurde sie dort operiert. „Ich bin sehr froh, dass diese Operation hier in Süchteln möglich war“, berichtet Sarahs Mutter, Bianca Hunzelder. „Sonst hätten wir bis nach Krefeld oder Köln fahren müssen.“

Operation stellte große Anforderung

„Eigentlich ist die Operation eines Oberschenkelschaftbruchs bei Kindern keine schwierige Operation“, erklärt Kai Platte. „Aber Sarah ist sehr krank und hat eine schlechte Knochensubstanz. Dadurch musste bei der Operation mit großer Vorsicht vorgegangen werden.“ Sarah hätte wegen ihrer Lähmung eigentlich keine Narkose benötigt, denn sie spürte am Bruch keine Schmerzen. „Wir wollten ihr aber keine Operation ohne Betäubung zumuten. So war sie entspannt  und hat alles tadellos überstanden“, erläutert Kai Platte das Vorgehen.

Direkt nach der Operation wurde Sarah zur Überwachung in die Kinderklinik des Allgemeinen Krankenhauses Viersen gebracht. Kai Platte besucht sie dort während ihres zweitägigen Aufenthaltes. Dann durfte sie wieder nach Hause. Alle Kontroll-Untersuchungen wurden nun wieder in Süchteln durchgeführt. „Die Bindedrähte werden wir im November hier entfernen.

Während des Gesprächs rollt Sarah munter in ihrem Rollstuhl umher. „Sarah“ steht groß auf dem Rücken des Stuhls.  „Das ist meiner“, macht sie auch schnell ihr Eigentum deutlich. Für sie war das alles wie ein Abenteuer. „Sarah ist trotz des Erlebnisses gern hier. Alle haben sich rührend um sie gekümmert“, berichtet Bianca Hunzelder. „Es war eine gute Entscheidung, Sarah hier behandeln zu lassen.“