Donnerstag, 10.06.2010

Nach 35 Jahren St. Irmgardis-Krankenhaus in den Ruhestand: Hans Willi Wefers - Ein Lotse geht von Bord

Hans Willi Wefers

Viersen-Süchteln. Nach 35 Dienstjahren geht Hans Willi Wefers, Geschäftsführer des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln, in den Ruhestand. „Ihm ist es zu verdanken, dass das Krankenhaus gut gerüstet für die Zukunft ist“, betont Ottmar Köck, Regionalgeschäftsführer der St. Franziskus-Stiftung Münster. Das Süchtelner Krankenhaus gehört seit 2009 zur größten konfessionellen, nicht-profitorientierten Krankenhausgruppe Nordwestdeutschlands. Hans Willi Wefers wird im Rahmen einer Feierstunde am 17. Juni 2010 offiziell verabschiedet.

 

Hans Willi Wefers trat 1975 als Leiter der Finanzbuchhaltung und stellvertretender Verwaltungsleiter in das St. Irmgardis-Krankenhaus ein. 1982 erfolgt die Beförderung zum Verwaltungsleiter. Mit Übergang der Trägerschaft von der Katholischen Kirchengemeinde St. Clemens Süchteln auf die St. Franziskus-Stiftung Münster und der Umwandlung des Hauses in eine gemeinnützige GmbH wurde Hans Willi Wefers zum Geschäftsführer ernannt.

 

Viel bewegt

„Hans Willi Wefers hat dem Haus ein Gesicht gegeben – es ist als herzliches Krankenhaus bekannt, in dem sich Mitarbeiter und Patienten sehr wohl fühlen“, macht Ottmar Köck die Verdienste des scheidenden Geschäftsführers deutlich. „Hier herrscht eine gute, offene und christliche Atmosphäre des Miteinanders.“

 

Während seiner 35-jährigen Amtszeit hat Hans Willi Wefers viel bewegt: diverse Bereiche des Krankenhauses, vor allem im Sanitärbereich, wurden saniert, OP-Räume erneuert und klimatisiert. Es entstand eine neue Intensivstation und eine Liegend-Anfahrt. Die Intensivstation wurde um zwei neue Bettengeschosse aufgestockt.  Zur Unterbringung der Klinik für Handchirurgie wurde eine komplette Station umgebaut.

 

Ebenso wurde die Küche dem neuesten Stand der Technik angepasst, die Heizzentrale erneuert, die elektrischen Anlagen überarbeitet und die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Auch wurden neue Aufzüge und eine neue Zentralsterilisation gebaut.

 

Neue Standbeine geschaffen

Auch die neuen medizinischen Standbeine, wie die Handchirurgie unter Dr. med. Thomas Denks, die ambulante kardiologische Rehabilitations-Abteilung entstanden unter seiner Leitung.

Die Ausbildung von jungen Menschen zu Bürokaufleuten und die Förderung der Krankenpflegeschule mit 40 Ausbildungsplätzen lagen ihm besonders am Herzen.

 

Besonders viel Engagement verwandte Hans Willi Wefers auf der Zukunftssicherung des Hauses. Er erkannte, dass ein Krankenhaus allein in den nächsten Jahren am Markt Schwierigkeiten bekommen könnte. Ein starker Partner, am besten in Ergänzung der im St. Irmgardis-Krankenhaus vorhandenen Stärken, war gefragt.

 

Zukunftssicherung geschafft

So verhandelte er mit mehreren Krankenhäusern – dem Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH) und der St. Maria-Hilf GmbH in Mönchengladbach, bevor er sich - gemeinsam mit dem AKH - für die St. Franziskus-Stiftung Münster entschied. Die Verhandlungen brachten beide 2008 erfolgreich zum Abschluss. Seit 2009 gehört das Süchtelner Krankenhaus zu 51 Prozent zur St. Franziskus-Gruppe, 49 Prozent hält das AKH.

 

Stolz ist Hans Willi Wefers darauf, dass er „sein“ Krankenhaus gut durch die Zeit gesteuert hat. „Wir haben auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Gewinne erwirtschaftet“, berichtet er. Dabei hat er sich auch in stürmischen Zeiten seiner Verantwortung gestellt und wird von vielen Mitarbeitern in Haus als Vaterfigur gesehen.

 

Einiges vor für den dritten Abschnitt

„Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, erzählt der scheidende Geschäftsführer. „Aber ich freue mich auch auf das, was jetzt kommt“. Hans Willi Wefers, der mit seiner Frau Rosi gerade seinen 40. Hochzeitstag gefeiert hat, will seinen dritten Lebensabschnitt nutzen. „Reisen, Radfahren, im Garten arbeiten, meine PC-Kenntnisse verbessern und mit dem Hund spazieren gehen“, das steht alles auf seinem Plan.

 

Ein Traum ist auch, einmal den Jakobsweg zu gehen – zumindest zu einem Teil. Und so verabschiedet er sich auch mit einem Zitat eines Mannes, der diesen Weg bereits gegangen ist, von seinem Weggefährten: „Ich bin dann mal weg.“