Montag, 11.03.2013

Nominierung beim Sozialpreis des KKVD: Kleiderkammer im St. Irmgardis-Krankenhaus

Mit ihrem Projekt „Kleiderkammer“ wurde das St. Irmgardis Krankenhaus Süchteln für den Sozialpreis des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland nominiert.

Süchteln. Mit ihrem Projekt „Kleiderkammer“ bewarb sich das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln um den Sozialpreis des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland e.V. (KKVD). Im Internet stimmten die Website-Nutzer über alle Bewerbungen ab und nominieren die Besten. Eine Jury aus Mitarbeitern der Caritas, KKVD und Mitglieder-Krankenhäusern kürt daraus den Sieger des Sozialpreises. Je zwei Vertreter der nominierten Initiativen werden am 20. April bei der Preisverleihung im Rahmen des dritten Caritaskongresses in Berlin dabei sein. Für das Süchtelner Haus nehmen die Leiterin der Krankenpflegeschule, Ilona Thelen, und Lehrerin Margret Barisic teil.

Projektidee: Kleiderkammer
Nicht jeder Mensch hat einen gut gefüllten Kleiderschrank zu Hause, aus dem er sich für einen längeren Krankenhaus-Aufenthalt rüsten kann. Wenn hinzukommt, dass kein Angehöriger oder Freund während dieser Zeit die Wäsche reinigen und zurückbringen kann, wird es für den Patienten unangenehm.

Das war der Grund, warum das St. Irmgardis-Krankenhaus im vergangenen Jahr das Projekt „Kleiderkammer im Krankenhaus“ ins Leben gerufen hat. Hier können bedürftige Patienten saubere Kleidungsstücke, Unter- oder Nachtwäsche, Bademäntel oder auch Handtücher und Waschlappen erhalten.

Spenden, was übrig ist
„Trotz zahlreicher sozialen Absicherungen geraten viele Menschen ins gesellschaftliche Abseits. Wir haben in der Vergangenheit erlebt, dass manche Patienten notdürftig mit OP-Hemden versorgt werden mussten. Das ist zwar besser als nichts, aber mit der offenen Rückenpartie auch alles andere als ideal“, erklärt Margret Barisic, die die Kleiderkammer organisiert.

Das Konzept ist einfach: Jeder, der etwas von den benötigten Dingen spenden möchte, kann dies tun, in dem er die Kleidungsstücke an der Krankenhauspforte oder in der Krankenpflegeschule abgibt. Die gereinigten Kleidungs- und Wäschestücke werden zentral in einer „Kleiderkammer“ aufbewahrt. Wenn ein bedürftiger Patient während seines Krankenhaus-Aufenthaltes etwas davon benötigt, können die Pflegekräfte schnell und unkompliziert darauf zugreifen, nicht zuletzt durch die große Unterstützung der Mitarbeiter in der Hauswirtschaft.

Sozialpreis des KKVD
Der Katholische Krankenhausverband Deutschland e. V. (KKVD) hat das Jahresthema 2012 der Caritas „Armut macht krank – jeder verdient Gesundheit“ aufgegriffen und lobte unter seinen Mitgliedern einen Sozialpreis aus. Prämiert werden gemeinnützige Aktionen der Mitglieder, bei denen es um mehr als nur die reine Patientengesundheit geht.

„Die Kleiderkammer ermöglicht eine menschenwürdige Genesung, darum haben wir uns für den Sozialpreis der KKVD beworben“, erläutert Margret Barisic.

Nach der Nominierung wurde auch ein Kurzfilm über das Kleiderkammer-Projekt gedreht. Mit großem Einfühlungsvermögen wurde die Situation einer betroffenen Patientin und das Agieren der Mitarbeiter aus Pflege und Hauswirtschaft dargestellt. Auch wurde auf die Notwendigkeit, die Akzeptanz und die Nachhaltigkeit der Kleiderkammer hingewiesen. Eine Kleiderspenderin kam ebenso zu Wort wie Schüler und Schülerinnen der Krankenpflegeschule, die sich im Unterricht mit den Auswirkungen von Bedürftigkeit auf die Gesundheit auseinandersetzten.

Kleiderkammer - mittlerweile selbstverständlich 
Mittlerweile ist die Kleiderkammer eine Selbstverständlichkeit geworden. Immer wieder gibt es Rückmeldungen über erleichterte Patienten, denen die unbürokratische, wirkungsvolle Hilfe zukam.