Montag, 07.05.2018

„Pflege heißt für uns vor allem: Vielfalt“: Krankenpflegeschulen stellten Ausbildungswege vor

Süchteln. Was macht eine Ausbildung in der Pflege attraktiv, und wie sieht der Werdegang eines Gesundheits- und Krankenpflegers konkret aus? Darum ging es beim Besuch der Viersener SPD-AG 60plus in den kooperierenden Kranken-/Kinderkrankenpflegeschulen des AKH Viersen und des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln. Die kommunale AG 60plus, eine Interessensgemeinschaft der SPD Viersen, hatte zum Informationsnachmittag im Süchtelner Krankenhaus geladen. Sowohl Lehrkräfte der Krankenpflegeschulen, als auch zwei Auszubildende und der Kaufmännische Direktor des St. Irmgardis-Krankenhauses, Thomas Becker, waren anwesend und diskutierten mit.

Anja Fuchs, Auszubildende in der Kinderkrankenpflegeschule des AKH: „Ursprünglich wollte ich ein Studium absolvieren. Als ich dann durch ein Praktikum Erfahrungen in der Kinderkrankenpflege sammeln konnte, wusste ich: Diese Praxisnähe möchte ich auch! Also änderte ich meinen Plan und wechselte in die Krankenpflege-Ausbildung.“

Björn Geurts, ebenfalls Krankenpflegeschüler der Süchtelner Einrichtungen, ergänzt: „Im Medizin-Studium etwa haben Sie die Theorie zunächst im Vordergrund. Es dauert eine ganze Weile, bis ich diese konkret anwenden könnte. In der Krankenpflege-Ausbildung wechseln sich die Theorie- und Praxisblöcke laufend ab. So kann ich erst den Stoff lernen, um ihn dann unmittelbar anzuwenden. Und wenn Fragen aus der Pflege-Theorie offen sind, hilft mir der praktische Block auch weiter.“

Ilona Thelen, Schulleitung der Krankenpflegeschulen: „Pflege ist ein Berufsfeld mit sehr vielfältigen Aufgaben. Wir stehen hilfsbedürftigen Menschen zur Seite und unterstützen sie dadurch bei der Bewältigung ihrer Situation. So stellen wir eine individuelle und professionelle medizinische Behandlung bzw. Pflege nach neuesten Standards sicher. In unserer Krankenpflegeausbildung fördern wir daher auch Kompetenzen, die über fachliche Kenntnisse hinausgehen. Somit setzen wir auch Schwerpunkte in der gezielten Förderung sozialer Kompetenzen, die unsere Schüler dauerhaft im Berufsleben anwenden können“.

Zwei erfolgreiche Wege, die die Viersener Krankenpflegeschulen hierzu anbieten: Auslandseinsätze für die Schüler, sowie Gruppenprojekte bzw. Seminare zum Teambuilding (etwa Ethik-Seminare und Segelkurse in kleinen Gruppen). Auch ein Duales Studium ist seit 2018 an den Viersener Krankenpflegeschulen möglich.

Diese wird in Kooperation mit der katholischen Fachhochschule in Köln angeboten.

Ein weiterer fester Bestandteil der Viersener Krankenpflege-Ausbildung: Im dritten Ausbildungsjahr findet unter der Aufsicht von examiniertem Pflegepersonal und von Lehrkräften das Projekt „Schulstation“ statt, bei dem die Auszubildenden eigenständig eine Station übernehmen. Auch ein Seminar zum Thema „Tod und Sterben“ gehört zur Ausbildung dazu. Aktuell sind noch Ausbildungsplätze sowie Duale Studienplätze für den Herbst 2018 frei; Bewerbungen nimmt Ilona Thelen gerne entgegen (krankenpflegeschule@st-irmgardis.de).

Für die rund 40 Gäste der Veranstaltung war es ein lebendiger Nachmittag, der ihnen den Pflegeberuf ganz praktisch näher gebracht hat – und neues Interesse für dieses vielseitige Berufsfeld wecken konnte.