Dienstag, 10.12.2013

Projekt der Krankenpflegeschule am St. Irmgardis-Krankenhaus: Diabetiker für eine Woche

Zwei, die sich im Rahmen des Projektes der Krankenpflegeschule am St. Irmgardis-Krankenhaus trauten, Diabetiker für eine Woche zu sein: Alexander Wallace und Yasmin Derichs beim stixen zur Blutzuckerbestimmung.

Süchteln. Den Unterschied zwischen Theorie und Praxis zum Thema Diabetes haben die Oberkurs-Schülerinnen und –Schüler der Krankenpflegeschule am St. Irmgardis-Krankenhaus in dieser Woche am eigenen Leib erfahren können. Beim „Diabetes-Projekt“ vertieften die Süchtelner Auszubildenden nicht nur ihr Wissen - sie wurden „zum Eigentest“ gleich selbst zum Diabetiker.

 

„Zu wissen, wie man sich als Diabetes-Patient verhalten muss, ist eine Sache. Aber zu spüren, was das bedeutet, eine ganz andere“, erläutert Ilona Thelen, Leiterin der Krankenpflegeschule, die Gründe für das Projekt. „Die Zahl der an Diabetes erkrankten Patienten steigt kontinuierlich. Darum ist es uns wichtig, unsere Gesundheits- und Krankenpflegeschüler optimal vorzubereiten“, fügt Ottmar Köck, Geschäftsführer des St. Irmgardis-Krankenhauses, hinzu.

 

Komplette Ausstattung

Nadja Zillikens, Diabetes-Assistentin am St. Irmgardis-Krankenhaus, begleitete die Gesundheits- und Krankenpflegeschüler. Eine ihrer ersten Aufgaben war es, jeden Schüler mit den benötigten Utensilien auszustatten: ein Sticksgerät zur Messung des Blutzuckers sowie Insulinpens, die mit einer Testlösung versehen sind.

 

„Morgens zwischen sechs und sieben Uhr an sein Langzeit-Insulin zu denken, hört sich in der Theorie genauso einfach an wie die Blutzucker-Bestimmung vor jedem Essen, damit man weiß, welche Menge Insulin man sich in die Bauchdecke spritzen muss“, erläutert die Diabetes-Assistentin. Dass dies in der Praxis anstrengend ist, war die einhellige Meinung der Gesundheits- und Krankenpflegeschüler nach der Projekt-Woche.

 

„Mein Verständnis für die Patienten stieg mit jedem Fingerpieks zur Blutabnahme und jedem Snack auf den ich verzichtete, um nicht erneut Insulin spritzen zu müssen“, erklärt Schülerin Susanne Hellekamps.

 

Basiswissen vertieft

Parallel vermittelte Nadja Zillikens genaues Wissen über die Entstehung von Diabetes, dessen körperliche Ursachen sowie die Funktionsweisen der unterschiedlichen Insulinarten. Auch Ernährung stand mit auf dem Themenplan. „Die genaue Bewertung der Lebensmittel ist wichtig. Oft stecken viele Brot- und Kohlehydrat-Einheiten in Produkten, die man eigentlich für gesund oder unbedenklich hält“, so Nadja Zillikens. Ernährungs-Beratung und die Erstellung von Insulinplänen zählen zu den Hauptaufgaben der Diabetes-Assistentin.

 

Die Ergebnisse ihrer Projektwoche stellten die Gesundheits- und Krankenpflegeschüler im Foyer des Krankenhauses aus.

 

„Es war eine sehr lehrreiche Woche“, fasst eine Susanne Hellekamps zusammen. „Aber eines ist sicher: ich bin sehr froh, nun keine Diabetikerin mehr zu sein“, fügt sie lächelnd hinzu.