Dienstag, 22.03.2011

Rudolf B. und das St. Irmgardis-Krankenhaus: Tumorambulanz in Wohnortnähe

Klaus Bensmann

Viersen-Süchteln. Alles begann, als Rudolf B. plötzlich an Gewicht verlor. Das war nicht von ihm gewollt, eine Erklärung hatte er auch nicht. Sein Hausarzt untersuchte ihn und fand beim Stuhltest Blutspuren.

Rudolf B. wurde von seinem Hausarzt an das St. Irmgardis-Krankenhaus zu einer Darmspiegelung überwiesen. „Wir fanden einen Tumor im Dickdarm, ein so genanntes Kolonkarzinom“, berichtet Klaus Bensmann, Gastroenterologe und Oberarzt der Klinik für Innere Medizin. Gemeinsam mit den Ärzten der chirurgischen Klinik sprach er die weitere Diagnostik und Therapie durch.

Bei Rudolf B. hieß das zunächst: eine Darmoperation, um den Tumor zu entfernen. „Es gab glücklicherweise keine Streuherde, auch Metastasen genannt, wohl aber lokal befallene Lymphknoten“, erzählt Dr. Kai Platte, Chefarzt der Klinik für Chirurgie. Um sicherzugehen, dass der Krebs nicht weiter streuen würde, musste bei Rudolf B. eine adjuvante, das heißt vorbeugende, Chemotherapie über ein halbes Jahr angewandt werden.

Die dafür notwendige Planung und Vorbereitung wurde noch während des stationären Aufenthaltes von Rudolf B. durchgeführt. Die eigentliche Chemotherapie erfolgte später ambulant.

„Im Rahmen der internistischen Behandlung führen wir seit mehreren Jahren ambulante Krebsbehandlungen, bekannt als Chemotherapien, durch - sowohl adjuvante als auch therapeutische“, erläutert Klaus Bensmann. Behandelt werden alle Arten von Krebserkrankungen, sofern keine besonderen zusätzlichen Maßnahmen, wie beispielsweise eine Strahlentherapie oder eine Knochenmark-Transplantation geplant sind. „Wir arbeiten dabei eng mit den umliegenden Großkliniken zusammen.“  Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Krebserkrankungen des gesamten Verdauungstraktes sowie der Lunge.

Für die ambulante Behandlung stehen Zimmer auf der Tagesklinikstation  zur Verfügung. Betreut werden die Patienten von dort tätigen Schwestern. „Vor- und Nachuntersuchungen erfolgen in enger Absprache mit den Hausärzten. Bei Bedarf wird eine entsprechende Expertise bei einer  Tumorkonferenz in den umliegenden Tumorzentren eingeholt, so dass eine optimale, stadiengerechte Behandlung gewährleistet ist“, berichtet der Oberarzt.

„Bei weit fortgeschrittenen Tumor-Erkrankungen zielt die Chemotherapie-Behandlung zumeist nur auf die Minderung oder Erleichterung von ansonsten belastenden Symptomen. In diesen Fällen steht die Lebensqualität des Patienten im Zentrum unseres Handelns.“

Rudolf B. erholte sich zunächst einmal sechs Wochen von seiner Operation. Danach begann er mit seiner vorbeugenden Chemotherapie. „Es war zwar anstrengend, doch die Therapie wurde von ihm - auch durch die Begleitmedikamente - recht gut vertragen“, erzählt Klaus Bensmann. „Wenn Patienten mit der Chemotherapie nicht gut klar kommen, können wir sie auch jederzeit stationär weiterbehandeln“.

Nach überstandener Therapie organisierte das St. Irmgardis-Krankenhaus für Rudolf B. noch eine Rehabilitationsmaßnahme. „Er wird nun regelmäßig im Rahmen der Nachsorge weiter überwacht, es geht ihm soweit gut. Natürlich stehen wir als Ansprechpartner für die Hausärzte jederzeit zur Verfügung“, so Klaus Bensmann. Für Klaus B. war die Tumorambulanz in der Nähe seines Wohnortes eine große Hilfe und Erleichterung.

Im Jahr werden im St. Irmgardis-Krankenhaus etwa 250 Chemotherapie-Behandlungen durchgeführt.  Damit bietet das Krankenhaus eine ambulante internistische Versorgung – auch bei Tumorfällen – in Wohnortnähe.