Montag, 02.05.2011

St. Irmgardis: Deutlich mehr Bewerber als Ausbildungsplätze: Vorbeugung gegen Fachkräftemangel funktioniert

Schüler und Schülerinnen des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln lernen im Rahmen ihrer Ausbildung auch, dass nur gemeinsames Handeln und Kooperation zum gewünschten Erfolg führen und dass „Canadier fahren“ bedeutet, eine Gemeinschaftsleistung zu erbringen.

Süchteln. „Überall hört man bereits vom Fachkräftemangel in der Pflege“, berichtet Ottmar Köck, Regionalgeschäftsführer der St. Franziskus-Stiftung Münster. „Dies ist bei den zur Stiftung gehörenden Krankenhäusern im Rheinland nicht der Fall. Wir haben mit einem eigenen Ausbildungskonzept vorgebeugt – und das schon seit einigen Jahren.“ Den steigenden Patientenzahlen und dem sich ständig weiterentwickelndem Spektrum von Diagnose und Therapie werde man durch gutausgebildetes, eigenes Personal gerecht, so Köck.

Fast 15 Bewerber pro Ausbildungsplatz
Besonders erfreulich ist die Situation im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. 269 Bewerber gibt es derzeit für die in diesem Jahr neu zu besetzenden 18 Ausbildungsstellen.  Ein deutliches Bild, das von der exzellenten Arbeit der Schule zeugt. Denn es gibt nicht nur großen Andrang bei den Ausbildungsplätzen – auch die Noten der Schulabgänger zeugen von einer fundierten Ausbildung.

„Das ist natürlich Ansporn an uns, unser Ausbildungsprofil stetig zu verbessern“, betont Schulleiterin Ilona Thelen. Zehn Stipendien bei der „Begabtenförderung für „Berufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung haben Absolventen der Krankenpflegeschule bisher schon erhalten – ein Beweis der ausgezeichneten Ausbildungsqualität der Süchtelner Schule und des Krankenhauses.

Weiterbildung auch bei den Lehrern
Die qualifizierte Ausbildung beschränkt sich – so das Selbstverständnis der Schule – aber nicht nur auf die Schüler. „In der Schule wird Wert auf eine breit gefächerte und spezialisierte Aufstellung der Lehrergemeinschaft gelegt“, erläutert Ottmar Köck. So verfügt die Schule über eine zertifizierte Ethik-Fachberaterin und hat eine qualifizierte Erlebnispädagogin. Darüber hinaus gehört eine Bildungsbeauftragte zum Lehrerteam.

Vorbereitung auf die sich wandelnde Arbeitswelt
„Die Arbeitswelt wandelt sich ständig. Wir bereiten unsere Schüler darauf vor“, macht Ilona Thelen die Flexibilität ihrer Ausbildung deutlich. „Bei uns tritt die Auseinandersetzung mit berufsbezogener und berufsübergreifender Qualifikation stark in den Vordergrund“, erläutert Regionalgeschäftsführer Köck. Pflege sei ein Beziehungsprozess. „Es geht um Menschen – um den Umgang mit Hilfebedürftigkeit, Krankheit, Schmerzen und Sterben. Dazu brauchen wir Fachkräfte, die sich darauf jederzeit einstellen können.“

Um den Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten, bedarf es einer breiten Qualifizierung. „Wir gewährleisten das durch ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot“, erklärt Ilona Thelen. „Unsere Schüler erhalten solide Fachkenntnisse, können flexibel auf Neuentwicklungen reagieren und sind in der Lage, Verantwortung im Team zu übernehmen.“

 „Gleichzeitig legen wir großen Wert auf die Entwicklung der Persönlichkeit der jungen Menschen“, ergänzt der Regionalgeschäftsführer. „Durch die Trägerschaft der St. Franziskus-Stiftung Münster hat die Schule ein breites Vergleichsforum. Sie steht darüber hinaus im ständigen Austausch mit den anderen Ausbildungsstätten der Stiftung und dem stiftungseigenen Weiterbildungsressort“, so Ottmar Köck.

Für Zukunftsanforderungen gerüstet
Die umfangreiche Ausbildung der jungen Menschen in der St. Irmgardis-Krankenpflegeschule beinhaltet daher auch Teamentwicklungs-Maßnah-men, erlebnispädagogische Orientierungen, Auslandseinsätze in Kenia und Tansania, Exkursionen und Studienfahrten. „Wir sind sicher, dass wir mit unserem Konzept die richtige Antwort auf die derzeitigen und zukünftigen Anforderungen an unsere Fachkräfte haben“, ist sich Ilona Thelen sicher.

Die starke Nachfrage nach den in Süchteln ausgebildeten Schülern gibt ihr Recht. Von der guten Ausbildung profitieren insbesondere auch die Hospitäler der Stiftung im Rheinland, die keine eigene Schule besitzen. Der Fachkräftenachwuchs aus Süchteln findet auch dort attraktive Arbeitsgebiete und -bedingungen.