Montag, 30.10.2017

St. Irmgardis-Krankenhaus schaut über den Tellerrand: Aktive Netzwerkarbeit im Rahmen des Geriatrie-Verbundes mittlerer Niederrhein

Hanns-Peter Klasen (Foto: Ulli Dackweiler)

Süchteln. „Ältere Menschen haben spezielle Bedürfnisse, die es individuell zu versorgen gilt. Das machen nicht nur wir so“, erzählt Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. Deshalb ist es für ihn wichtig, über den Tellerrand zu schauen, sein Wissen zu teilen und sich mit Fachleuten aus der Region auszutauschen. Das geschieht im Rahmen des Netzwerks im Geriatrie-Verbund mittlerer Niederrhein. Zehn Partner sind derzeit dort aktiv. „Ziel dieser Netzwerk-Arbeit ist, bestehende Therapien zu optimieren – und das Wissen darum dann nicht nur auf eine Klinik zu beschränken.“

Gerade bei älteren Menschen ist es wichtig, bei der akut-medizinischen Behandlung im Krankenhaus (beispielsweise nach einem Unfall oder einer Erkrankung) schon frühzeitig die Möglichkeiten der Altersmedizin einzubinden. Sie sollen die Hilfen, die sie in ihrer persönlichen Situation benötigen, zum richtigen Zeitpunkt und im notwendigen Umfang erhalten.

Im Rahmen der Netzwerkarbeit werden auch Nachbehandlung und Entlass-Bedingungen frühzeitig geplant. Voraussetzung für eine geriatrische Behandlung ist die gute soziale Versorgung. „Es gibt viele vernetzte Angebote zwischen Krankenhäusern und Arztpraxen, Trägern der sozialen Versorgung und auch der Hospiz-Betreuung“, weiß Hanns-Peter Klasen.

Gleich auf zwei Ebenen ist das Netzwerk tätig. Zum einen im Rahmen des geriatrischen Versorgungsverbundes zwischen der Akut-Geriatern und den Kliniken ohne Geriatrie und zum anderen im Bereich des „überregionalen Qualitätsverbundes (QV) Geriatrie Nord/Westdeutschland“, kurz QV Geriatrie Niederrhein. „Es gilt, die hohe Qualität in der altersgemäßen Betreuung für die Patienten zu sichern“, erläutert Hanns-Peter Klasen.

Er sorgt aber nicht nur für das eigene Haus – in Rahmen eines sogenannten Liaisondienstes schaut sich der Süchtelner Chefarzt auch geriatrische Patienten anderer Häuser, die keine eigene Geriatrie führen, an. Für diese Häuser übernehmen seine Mitarbeiter und er die geriatrische Mit-Begutachtung, Prozessplanung und Beratungs-(Konsil)Tätigkeiten. „Zusammen sind wir einfach schlagkräftiger und können den Patienten noch besser behandeln“, so Hanns-Peter Klasen.