Montag, 11.01.2016

St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln ist – gemeinsam mit dem Hospital zum Heiligen Geist – erstes zertifiziertes Alterstrauma-Zentrum am linken Niederrhein

Das gemeinsame AltersTraumaZentrum des Hospitals zum Heiligen Geist, Kempen, und des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln ist zertifiziert. Das Team freut sich (v.l.): Stephan Beimel (Krankenpfleger), Monika Rütz-Hennecke, Chefarzt Dr. Stefan Hinsenkamp, Chefarzt Hanns-Peter Klasen, Dr. Christof Buchta, Ärztlicher Direktor Dr. Oliver Schmidt Osterkamp, Pflegedienstleitung Maida Smaijlovic und ihr Assistent Thomas Denker (ganz rechts) (Foto: Andreas Baum)

Kempen/Sücheln. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) hat das Hospital zum Heiligen Geist als Alterstrauma-Zentrum ausgezeichnet. Das Zertifikat haben die Kempener Unfallchirurgen gemeinsam mit der Geriatrie des St. Irmgardis Krankenhauses Süchteln erhalten und sind das bislang einzige Krankenhaus mit dieser Auszeichnung am gesamten linken Niederrhein. Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels weist das Haus mit der Zertifizierung ein weiteres patientenorientiertes Qualitätsmerkmal vor.

Unfallchirurgie und Geriatrie gehen Hand in Hand – das ist eines der Kriterien, mit dem die Mediziner aus Kempen und Süchteln die Zertifizierungskommission der DGU überzeugen konnten. Weil bei älteren Menschen der Heilungsprozess nach Verletzungen häufig problematisch verläuft, soll das Vorgehen im Rahmen des zertifizierten Alterstrauma-Zentrums sicherstellen, dass die Patienten eine bestmögliche interdisziplinäre Versorgung bekommen. „Über ein Drittel aller in der Unfallchirurgie behandelten Patienten ist über 70 Jahre – mit der Zertifizierung belegen wir jetzt offiziell, dass wir diese optimal versorgen“, freuen sich der Chefarzt der Kempener Unfallchirurgie Dr. Stefan Hinsenkamp und die Pflegedienstleitung Frau Maida Smajlovic. Gemeinsam mit Chefarzt Hanns-Peter Klasen, Geriater in Süchteln, haben sie die Auszeichnung federführend vorangetrieben - die Kooperation mit St. Irmgardis besteht schon seit Längerem.

Im Rahmen des Alterstrauma-Zentrums hat die DGU fünf Verletzungsmuster benannt, die nach einem standardisierten Schema versorgt werden sollen. Dazu zählen Hüftgelenkbrüche, Schultergelenkbrüche, Beckenbrüche, Wirbelsäulenbrüche und gebrochene Kunstgelenke. „Diese Verletzungen kommen häufig vor und sind besonders komplikationsreich“, erklärt der unfallchirurgisch leitende Oberarzt Dr. Christof Buchta. Natürlich werden in Kempen auch alle anderen Verletzungen und deren Folgen genauso sorgfältig und auf medizinisch höchstem Niveau behandelt. Gerade bei diesen Brüchen sei jedoch der Allgemeinzustand der Patienten häufig schlecht. Kein Wunder – schränken sie doch die Beweglichkeit und Handlungsfähigkeit extrem ein. „Hier sind wir im Sinne einer optimalen Patientenversorgung aufeinander angewiesen“, betonen Dr. Buchta und Chefarzt Klasen.

Während sich die Chirurgen auf die eigentliche Verletzung konzentrieren, sind bei der Nachsorge Unfallchirurgen wie Geriater gleichermaßen gefragt. So kann beispielsweise frühzeitig erkannt werden, ob ein Patient eine Lungenentzündung oder eine andere zusätzliche Erkrankung hat – und entsprechend schnell reagiert werden. Neben Unfallchirurgen und Geriatern sind natürlich auch Pflegekräfte und Notfallmediziner an der interdisziplinären Herangehensweise beteiligt.

Das AltersTraumaZentrum DGU® ist ein Qualitätssiegel, das in einem unabhängigen Zertifizierungsverfahren erworben wird. So soll langfristig flächendeckend die unfallchirurgische Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung verbessert werden. Eine Übersicht zu den Alterstrauma-Zentren finden Sie hier: bit.ly/1NJlDLt