Mittwoch, 11.03.2015

Vier Frauen – eine Ausbildung: „Kranken-/Kinderkrankenpflege macht Spaß und ist so vielseitig“

Katharina Wehr, Anika Janßen, Claudia Bist und Jennifer Grabitz (v.l.), besuchen derzeit die Krankenpflegeschulen des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln und des Allgemeinen Krankenhauses Viersen. Sie haben einen der heiß begehrten Ausbildungsplätze bekommen.

Süchteln/Viersen. Claudia Bist, Jennifer Grabitz, Anika Janßen und Katharina Wehr sind sehr unterschiedliche Frauen. Sind bisher unterschiedliche Ausbildungs- und Berufswege gegangen. Jetzt verbindet sie eines: Alle vier machen eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Und alle vier betonen unisono, wie sehr ihnen die Ausbildung gefällt und dass sie froh sind, sich dafür entschieden zu haben.

 

„Unsere Schüler und Schülerinnen können die verschiedensten Lebenswege vorweisen. Das ist auch völlig in Ordnung so“, betont Ilona Thelen, gemeinsame Schulleiterin der Kranken-/Kinderkrankenpflegeschule des

St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln und des Allgemeinen Krankenhauses Viersen, an der auch andere Krankenhäuser den theoretischen Teil der Ausbildung vermitteln lassen. Drei Jahre dauert die Ausbildung, die Plätze an der Schule sind heiß begehrt.

 

Bereue es keine Sekunde

Claudia Bist begann ihre Ausbildung im Allgemeinen Krankenhaus Viersen sofort nach dem Abitur. Hatte sie zunächst Pläne für ein Studium der Sozialarbeit, entschied sie sich aber für eine praktische Ausbildung. „Ich arbeite gern mit Menschen. Sie geben mir so viel zurück“, betont sie. Durch ein Praktikum im Krankenhaus bereits vor ihrer Ausbildung wusste sie, was sie erwartet. „Ich bereue meine Entscheidung keine Sekunde“. Nach Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildungszeit plant sie, im Bereich Demenz zu arbeiten. „Gerade die Vielseitigkeit unseres Berufs finde ich sehr gut. Bei uns ist halt kein Tag wie der andere.“

 

Flexible Arbeitszeiten und Zauberpflaster

Ihren Berufs-Traum erfüllt sich Anika Janßen derzeit. „Ich wollte unbedingt mit Kindern arbeiten“, erzählt sie. Kinderkrankenschwester ist ihr Berufsziel seit vielen Jahren. Da sie nach Abschluss der Realschule mit 16 Jahren zu jung für eine Krankenpflege-Ausbildung war, macht sie - notgedrungen – ihr Abitur. Ihre Ausbildung im Allgemeinen Krankenhaus Viersen verläuft in den ersten zwei Jahren genauso wie die ihrer Mitschülerinnen. Erst im dritten Jahr erfolgt die Spezialisierung in den gewünschten Fachbereich.

 

„Auch wenn ich einmal eigene Kinder haben werde, bietet mir dieser Beruf durch seine flexiblen Arbeitszeiten alle Möglichkeiten.“ Anika Janßen liebt es, mit Kindern umzugehen – und so wird bei ihr aus einem normalen Pflaster gleich ein „Zauberpflaster“. Auf diese Weise verlieren die kleinen Patienten schnell ihre Angst und der Krankenhausbesuch wird zum Abenteuer. Ihr nächstes Ziel: sie will auf der Kinder-Intensiv-Station arbeiten.

 

Ausbildung als Teil der Karriere

Bei Jennifer Grabitz wird die Krankenpflege-Ausbildung ein Teil ihres Karriereweges sein. Sie hat nach Abitur bereits eine Ausbildung als Gesundheitskauffrau absolviert, ihren „Professional Bachelor of Trade and Commerce“ gemacht und war zertifizierte Außendienst-Mitarbeiterin eines Sanitätshauses. Nach ihrer jetzigen Lehre im Städtischen Krankenhaus Nettetal will sie noch eine weitere Ausbildung zur Stoma-Therapeutin absolvieren. „Wenn alles erfolgreich abgeschlossen ist, bin ich gut gewappnet“, erläutert sie ihre Pläne. „Die Ausbildung hilft mir meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse mit pflegerisch-medizinischen zu ergänzen, um vor allem Patienten im ambulanten Bereich optimal zu versorgen.“

 

Lange überlegt, welche Ausbildung Freude macht

Katharina Wehr absolviert ihre Ausbildung im St. Irmgardis-Krankenhaus. Ihre Entscheidung für eine Krankenpflege-Ausbildung fiel sehr spät, fast unmittelbar vor Bewerbungsende. „Ich habe nach meinem Abitur lange überlegt, was ich tun sollte“, berichtet sie. Sie überlegte, zu studieren.

 

Erst nach einem intensiven Gespräch mit ihrem Hausarzt, der selbst vor seinem Medizin-Studium eine Krankenpfleger-Ausbildung absolviert hatte, sah sie diesen Weg als eine gute Möglichkeit an. „Ich möchte mehr lernen und mehr wissen. Denn die naturwissenschaftlichen Fragen beschäftigen mich sehr“, erläutert sie. Warum etwas so funktioniert und was man tun kann, um zu helfen, das treibt sie an. Katharina Wehr will nach ihrem Pflege-Abschluss Medizin studieren.

 

Menschliche Fähigkeiten sind wichtig

Dass sich die jungen Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen für eine Ausbildung im Kranken-/Kinderkrankenpflege-Bereich entscheiden, ist für Schulleiterin Ilona Thelen nichts Neues. „Sie müssen unseren Anforderungen in Bezug auf Alter und Schulbildung entsprechen und Freude am Umgang mit Menschen haben.“ Empathie, Teamfähigkeit, Selbstvertrauen, Verantwortungsbewusstsein, Offenheit und Flexibilität sind die notwendigen menschlichen Voraussetzungen für eine gute Pflegekraft. „Die Ausbildung findet in vielen medizinisch-pflegerischen Fachbereichen statt. Durch diese Vielseitigkeit lernen unsere Schüler vieles kennen und können für sich entscheiden, was ihnen am besten gefällt.“