Dienstag, 01.03.2011

Zum Tag der gesunden Ernährung - Küche im St. Irmgardis-Krankenhaus: Frisch, gesund und lecker

Nadja Strauchen erläutert anhand der „Ernährungspyramide“ die gesunde, ausgewogene Ernährung nach den Regeln der DGE. Im Fuß der Pyramide befinden sich alle empfohlenen Lebensmittel, in der Spitze die, die möglichst selten gegessen werden sollten.

Süchteln. Krankenhauskost - da denken viele an täglich gleich schmeckende, wenig abwechslungsreiche Speisen. Dabei ist es üblich, dass ein Haus die Menüs nicht selber herstellt, sondern von Fremdfirmen produzieren und anliefern lässt. „Bei uns ist das anders“, weiß Nadja Strauchen, Diätassistentin am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln „Viele unserer Patienten leiden - neben ihrer Erkrankung - an Lebensmittel-Allergien oder -Unverträglichkeiten“, berichtet sie. „Natürlich achten wir darauf. Und da wir unsere Speisen selbst herstellen, können wir darauf Rücksicht nehmen.“ Nadja Strauchen bietet darüber hinaus allen Patienten Ernährungs- und Diabetes-Beratung an. Das bringt sie gerade am Tag der gesunden Ernährung gern in Erinnerung.

Der Speiseplan im St. Irmgardis-Krankenhaus hält für jeden Geschmack etwas bereit. Von rheinischer Hausmannskost bis hin zur leichten Küche. Extra für Patienten, die beispielsweise an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leiden, Übergewicht oder zu hohe Cholesterinwerte haben, gibt es Spezialmenüs. Diese besonderen Angebote finden die Patienten des St. Irmgardis-Krankenhauses unter der Rubrik „Fit und gesund“ auf ihrem täglichen Speiseplan. Das „Fit und gesund“-Menü orientiert sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie sind in zehn Regeln für vollwertiges Essen und Trinken zusammengefasst.

Natürlich werden im St. Irmgardis-Krankenhaus auch Tiefkühl-Produkte eingesetzt. „Bei uns werden Gemüse und Salate täglich frisch zubereitet. Gern nutzen wir dabei Tiefkühl-Gemüse. Es hat oft einen höheren Vitamingehalt als frische Ware.“ Die staatlich examinierte Diätassistentin und Diabetesberaterin (DDG) empfiehlt den Einsatz von Tiefkühl-Gemüse, vor allem wenn das Angebot an heimischem Gemüse eingeschränkt ist  – wie beispielsweise in den Wintermonaten.

Es ist der Weg der vielen kleinen Schritte, die zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung beitragen. Im St. Irmgardis-Krankenhaus wird nicht nur auf Frische und Vitaminschonung geachtet, sondern auch auf eine hohe Produktqualität und deren Verpackung. So wird der Käse, der zum Frühstück und Abendbrot angeboten wird, einfach täglich frisch aufgeschnitten – und keine vorgeschnittenen und unter Schutzgas verpackten Käsescheiben eingesetzt. Brot, Brötchen und Backwaren kommen von ortsansässigen Bäckereien, schmecken also vertraut.

Fünf Wochen lang gibt es jeden Tag etwas anderes und leckeres. Erst dann wiederholt sich die Speisenfolge. Außerdem erfüllt die Küchencrew des St. Irmgardis-Krankenhauses auch ganz individuelle Patientenwünsche. So können zum Beispiel schwer- kranke Patienten bei der so genannten Wunschkost ihre eigenen Essenswünsche äußern. Aber auch die individuellen Bedürfnisse der anderen Patienten werden berücksichtigt. So kommt es, dass manche Patienten über den guten und umfangreichen Service der Küche regelrecht erstaunt sind.

„So etwas habe ich ja noch in keinem Krankenhaus erlebt“, berichtete Patientin Irmgard F. freudig. Diese Patientin litt unter diversen Lebensmittel-Allergien und benötigte unter anderem ein besonderes Brot ohne Gluten (Klebeeiweiß aus heimischen Getreidesorten). Außerdem vertrug sie viele Gewürze und einige andere Lebensmittel nicht. Gleich am ersten Tag im Krankenhaus führte Nadja Strauchen ein Gespräch mit ihr. Genau wurde besprochen, was sie essen darf und was nicht.

Diese Informationen gingen direkt zur Küche. So bekam Irmgard F. nun während der Zeit ihres Aufenthalts im St. Irmgardis- Krankenhaus ihre ganz individuelle Kost. Auch glutenfreies Brot wurde für sie bereitgestellt.

Gerade über den so genannten „kurzen Dienstweg“ wird im St. Irmgardis-Krankenhaus viel erledigt: Die Stationen stehen mehrmals täglich telefonisch mit der Küche in Kontakt, um Patientenwünsche zu erfüllen. Dabei können die Patienten täglich wählen, was sie essen möchten. Kleine Essenskarten erleichtern die Auswahl. Nicht selten kommt es vor, dass Patienten auf diesen Essenskarten kurze Nachrichten hinterlassen oder kleine Bilder malen, in denen sie dem Küchenteam danken und es loben möchten.