Montag, 29.11.2021

AltersTraumaZentrum zertifiziert: Nettetal und Süchteln kooperieren - Komplexe und bestmögliche Versorgung geriatrischer Patienten

Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Klinik für Geriatrie (Foto: Jochen Rolfes)

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie hat das Städtische Krankenhaus Nettetal und den Kooperationspartner, das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln, als zertifiziertes AltersTraumaZentrum DGU anerkannt.

Seit Herbst 2020 liefen die Vorbereitungen an beiden Standorten. „Wir haben gemeinsam Strukturen geschaffen und wissenschaftlich fundierte Behandlungspfade erfolgreich etabliert, um eine gemeinsame und bestmögliche Versorgung alterstraumatologischer Patienten zu erzielen“, so Dr. Wilfried Mündges, Chefarzt des Zentrums für Unfallchirurgie (ZUC) im Nettetaler Haus. Denn eine reine Frakturversorgung greife aufgrund der meist komplexen Gesamtsituation geriatrischer Patienten viel zu kurz. So können Nebenerkrankungen zu Komplikationen und einer erschwerten Rehabilitation führen. „Ein gutes geriatrisches Co-Management kann jedoch eine erhebliche Verbesserung des Gesamtergebnisses bedeuten“, weiß der Chefarzt.

Strukturen und Abläufe der alterstraumatologischen Behandlung
Jährlich werden im Nettetaler Haus rund 500 geriatrische Patienten unfallchirurgisch versorgt. Die Akutversorgung - von der Notaufnahme, über die Operation bis zur postoperativen Nachversorgung und initialen Physiotherapie - wird wie gewohnt im ZUC unter der Leitung von Dr. Wilfried Mündges auf hohem medizinischen Niveau durchgeführt.

Mit Blick auf mögliche Grunderkrankungen, bestehende Medikationen und daran angepasste Rehabilitationsmaßnahmen nehmen die Geriater aus Süchteln eine entscheidende Rolle ein. Im Rahmen der wöchentlichen geriatrischen Visiten und ergänzenden Besuchen von speziell geschulten Pflegekräften aus der Süchtelner Geriatrie wird gemeinsam entschieden, ob ein Patient für eine bestmögliche Versorgung in die Geriatrie verlegt werden sollte. Ist das der Fall, gewährleisten die Nettetaler Unfallchirurgen die chirurgische Weiterbehandlung in Süchteln.

In einer wöchentlich stattfindenden Fallkonferenz wird das Vorgehen für jeden Patienten zudem interdisziplinär besprochen. „Dieser ganzheitliche Behandlungsansatz ermöglicht es uns, dass der Patient möglichst frühzeitig selbstbestimmt in seine gewohnte Umgebung zurückkehren kann“, erläutert Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. Gleichzeitig ergibt sich noch ein weiterer Vorteil für den Patienten: Trotz der komplexen Betreuung stehen den Patienten, ihren Angehörigen und Hausärzten feste Ansprechpartner zur Verfügung. Aufwändige Mehrfachuntersuchungen können ebenfalls vermieden werden.