Montag, 14.10.2019

Auch Kinder sind hier gut aufhoben: Blia und die Zentrale Notaufnahme des St. Irmgardis-Krankenhauses

„Wir können auch mit unseren kleinen Mitmenschen gut umgehen“, betont Dr. Jessica Görgens (r.) bei der Behandlung der kleinen Blia und ihrer Mutter Bianca Acker in der Zentralen Notaufnahme des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln.

Süchteln. Es war ein normaler Samstagabend. Blia Acker tobte noch ein wenig herum. Plötzlich fiel sie auf ihren linken Arm und konnte ihn nicht mehr richtig bewegen. Ihre Mutter Bianca Acker, selbst Kinderkrankenschwester, brachte die Achtjährige vorsichtshalber in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des St. Irmgardis-Krankenhauses.

Der Vorteil für die Patienten: hier sind die Ärzte 24 Stunden am Tag erreichbar – und sie werden gemeinsam von einem Internisten und einem Chirurgen angesehen. Ein Anästhesist steht auf Abruf breit. Drei Jahre und älter sind die Patienten, die die ZNA aufsuchen oder gebracht werden.

Tapferes kleines Mädchen
An diesem Samstagabend hatte dort Dr. Melanie Voß Dienst. Da noch eine späte Operation anstand, war auch Dr. Jessica Görgens, die Leiterin der ZNA, anwesend. „Blia hatte keine schwere Verletzung. So etwas fällt halt häufig an, wenn Kinder toben. Aber es war eine schmerzhafte Handgelenk- und Ellenbogen-Prellung“, konnte Jessica Görgens, nachdem beides geröntgt worden war, Entwarnung geben.

„Blia war sehr tapfer bei der Untersuchung, da bekam sie viel Lob“, erzählt die Mutter stolz. „Blia ist schon durch uns Eltern geprägt. Sie wollte schon immer alles haarklein wissen“, berichtet Vater Denis Keilau. „Sie kann auch prima erklären, was bei einem Herzinfarkt passiert“, lacht er.

Interdisziplinäre Behandlung
Seit fast einem Jahr gibt es die ZNA in Süchteln, 900 bis 1.200 Menschen kommen pro Monat hier hin. „Werktags haben wir mehr Patienten als am Wochenende. Da kommen meist so um die 50 Menschen pro Tag.“ Im interdisziplinären Schockraum der ZNA kümmern sich Chirurgen, Internisten und Anästhesisten zusammen um den Kranken.

Behandelt werden vom Herzinfarkt über Kreislauf- oder Atemprobleme bis zu offenen Brüchen alles, was als Notfall vom Rettungsdienst eingeliefert wird oder von sich aus die ZNA aufsucht. In allen Fällen erfolgt eine kompetente Erstversorgung, danach die Verlegung zur weiteren Behandlung auf die entsprechende Station. In weitergehenden Fällen wird der Patient in ein Spezial-Krankenhaus verlegt.

Schnelle und effektive Behandlung
„Die ZNA ist eine Nahtstelle des Krankenhauses geworden. Hier arbeiten wir interdisziplinär Hand in Hand. Die kurzen Wege machen eine gute Kommunikation möglich. Und für den Patienten bedeuten sie schnelle und effektive Behandlung“, so Jessica Görgens.

Die besondere Herausforderung für die dort tätigen Ärzte: Jeder Fall ist komplett anders. „Da gilt es, die Spontaneität zu bewahren. Denn nichts ist vorhersehbar“, weiß sie. Und natürlich gehören auch Kinder zu den ZNA-Patienten. „Wir können auch mit unseren kleinen Mitmenschen gut umgehen“, macht die ZNA-Leiterin deutlich.

Ärztin mit den roten Locken

Die kleine Blia musste mit ihrer Mutter kurz warten, als sie in der Notaufnahme ankam. „Da war ein anderes Kind mit einer schlimmeren Verletzung“, erzählt sie. Aber dafür hatte sie Verständnis. „Die Ärztin mit den roten Locken (gemeint war Dr. Görgens) war sehr lieb zu mir. Und der Pfleger in der Notaufnahme und beim Röntgen auch“, so die fachkundige Bewertung der kleinen Blia. „In dieses Krankenhaus dürfen auch Kinder kommen, die waren alle total nett“, lautet ihr Urteil.