Montag, 30.11.2015

Spezialisten vom St. Irmgardis und St. Elisabeth behandeln Patienten gemeinsam: Interdisziplinäre Sprechstunde der Rheumatologie und Handchirurgie

Bieten zukünftig eine interdisziplinäre Sprechstunde: Dr. Valerie Stefan und Dr. Stephan Ewerbeck. (Foto: Stefan Büntig)

Süchteln/Meerbusch. Dr. Valérie Stephan und Dr. Stefan Ewerbeck werden zukünftig in Meerbusch regelmäßig interdisziplinäre Sprechstunden für Rheuma- und Handchirurgie-Patienten durchführen. Die beiden Chefärzte des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln und des St. Elisabeth-Hospitals Meerbusch-Lank werden dabei ihre jeweiligen Patienten dem Kollegen vorstellen. „Wir wollen unseren Patienten ermöglichen, zeitnah eine Diagnose zu erhalten und ein gemeinsames Behandlungskonzept zu erstellen“, erläutert Valérie Stephan. „Die gemeinsame Sprechstunde kommt unseren Patienten zugute.“ Beide Krankenhäuser gehören zur St. Franziskus-Stiftung Münster und kooperieren bereits in mehreren Bereichen.

Im Rahmen dieser besonderen Sprechstunde erfolgt zunächst die Vorstellung, danach die Besprechung der Befunde. Das  gemeinsame Konzept sieht dann entweder eine medikamentöse Behandlung vor oder es wird eine Operation angeregt. Beide Spezialisten freuen sich auf die Möglichkeit, mit dem Fach-Kollegen individuell gute und schnelle Behandlungslösungen zu finden. 

Valérie Stephan, Chefärztin der Klinik für Chirurgie mit Schwerpunkt Hand- und Plastische Chirurgie am St. Irmgardis Krankenhaus Süchteln, hat viele Patienten gesehen, die erhebliche Probleme an ihren Händen hatten. Probleme, die von einer Rheuma-Erkrankung herrühren. „Da sind beispielsweise Sehnen durch das Rheuma schon so zerstört, dass es für uns in der Handchirurgie eine umfangreiche Rekonstruktion erforderlich macht“, erläutert sie. „Durch die moderne anti-rheumatische Therapie kann man solche Verläufe jedoch heutzutage verhindern.“ Die Chefärztin wird in der interdisziplinären Sprechstunde ihre Patienten vorstellen, bei denen sie den Verdacht hat, dass diese an Rheuma erkrankt sein könnten.

„Silent progressor“, eine schleichende Erkrankung, mache es bei den Rheuma-Patienten besonders schwer, die Veränderung in den Händen zu erkennen, betont Stefan Ewerbeck, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin/Rheumatologie am St. Elisabeth-Hospital. Denn die Patienten haben keine Beschwerden, sie sind klinisch unauffällig. „Das Krankheitsbild schmort vor sich hin“, macht er deutlich. Nur mit einer guten Dokumentation, die über Jahre geht, sind die Verschlechterungen zu erkennen. „Der Patient merkt die Beeinträchtigung erst dann, wenn ein Finger unbeweglich wird. Hier ist es hilfreich, wenn ein Hand-Spezialist zeitnah in die Behandlung integriert ist“, betont Stefan Ewerbeck.