Mittwoch, 13.02.2013

St. Irmgardis-Krankenhaus macht aufmerksam: Seit über einem Jahrzehnt: März ist Darmkrebsmonat

Dr. med. Ulrich Bauser

Süchteln. Krebs ist nach Herz-/Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland. 73.000 Menschen jährlich erkranken neu allein an Darmkrebs. Grund genug für das St. Irmgardis-Krankenhaus in Süchteln, anlässlich des Darmkrebsmonats März über das Thema Darmkrebs und die Vorbeuge-Möglichkeiten zu informieren.

 

Vorsorge ist die beste Medizin

„Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung“, bringt Ottmar Köck, Geschäftsführer des St. Irmgardis-Krankenhauses in Süchteln, die Erfolgsaussichten auf einen Punkt.

 

Dabei ist eine regelmäßige Vorsorge-Untersuchung gar nicht so aufwändig. Ein Papierstreifentest, mit dem der Patient drei Tage lang zu Hause Stuhlproben nimmt, gibt Auskunft über Blut im Stuhl. „Das ist ein wichtiges Alarmzeichen“, erklärt Dr. Ulrich Bauser, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin.

 

Ab einem Alter von 55 Jahren empfiehlt der Chefarzt eine Koloskopie, die auch als Darmspiegelung bekannt ist. „Diese Untersuchung ist zwar aufwendig und eher unangenehm, aber sie bietet eine sehr große Sicherheit der Früherkennung. So können auch Vorstufen von Darmkrebs erkannt und entfernt werden. Außerdem: die nächste Vorsorge-Spiegelung erfolgt dann erst nach zehn Jahren“, tröstet Ulrich Bauser lächelnd.

 

Um den Patienten die notwendige Darmspiegelung zu erleichtern, setzt das St. Irmgardis-Krankenhaus zukünftig eine neuartige Technik ein: anstatt der normalen Raumluft wird Kohlendioxid verwendet. „Dadurch leiden die Patienten im Anschluss an die Darmspiegelung weniger unter Bauchkrämpfen“, erläutert Ulrich Bauser.

 

Der Test zu Hause

Menschen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren rät er, den Papierstreifentest jährlich durchzuführen. Eine hundertprozentige Sicherheit kann er allerdings nicht geben, denn einerseits können einige Lebensmittel nach dem Verzehr oder Medikamente es so aussehen lassen, als sei Blut im Stuhl. Andererseits blutet nicht jeder Tumor. „Darum ist es immer wichtig, auf Auffälligkeiten zu achten“, mahnt der Chefarzt. „Ab 55 Jahren nimmt die Häufigkeit einer Darmkrebserkrankung zu. Darum ist ab diesem Zeitpunkt die deutlich aussagekräftigere Koloskopie sinnvoller“.

 

Risiken minimieren

Was die genauen Ursachen für Darmkrebs sind, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Eindeutig sind allerdings die Risikofaktoren. Einerseits spielen erbliche Vorbelastungen und bereits vorhandene Darmerkrankungen eine Rolle, andererseits aber auch die Lebensweise. „Übergewicht, falsche Ernährung, wenig körperliche Bewegung, Nikotin und Alkohol – das alles kann Darmkrebs begünstigen“, weiß Ulrich Bauser, der unter anderem auch Facharzt für internistische Onkologie ist.

 

Berühmte Paten

Nicht nur die Scheu vor der vielleicht unangenehmen Untersuchung lässt viele Patienten vor einer Darmspiegelung zurückschrecken – nach wie vor ist es auch noch ein Thema, über das nicht gern gesprochen wird.

 

Anlässlich des Darmkrebsmonats bringen gleich drei bekannte Paare das Thema an die Öffentlichkeit. Unter dem Motto „Wer seinen Partner liebt, schickt ihn zur Darmkrebsvorsorge“ beteiligen sich Sky du Mont, Vitali Klitschko und Erol Sander mit ihren Ehefrauen Mirja, Caroline und Natalia an der Aufklärungskampagne der Felix-Burda-Stiftung.

 

„Je bewusster das Thema Darmkrebsvorsorge in den Köpfen der Menschen wird, desto größer werden die Chancen auf Heilung dieser Krankheit. Dann ist ein großer Schritt in die richtige Richtung getan“, fasst Ulrich Bauser zusammen.