Donnerstag, 26.10.2023

Stationäre Behandlung in der Klinik für Konservative Orthopädie und spezieller Schmerztherapie

„Ich habe gelernt, mit dem Schmerz umzugehen“

Claudia Pötter kann nach der Behandlung von Dr. Dirk Mertens und seinem Team der Klinik für Konservative Orthopädie und spezielle Schmerztherapie wieder an ihrem gewohnten Leben teilnehmen. Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln

Süchteln. Claudia Pötter war 36 Jahre lang immer für andere da. Als Pflegerin im Altenheim und auch privat. Hat bei Rückenschmerzen auf die Zähne gebissen und weitergearbeitet. Vor drei Jahren kam dann der erste Warnschuss: Stechender Schmerz im Rücken bei jeder Bewegung. Röntgen- und CT-Untersuchungen folgten. Wirbelgleiten diagnostizierte der Orthopäde. Eine Spritzentherapie brachte ein Jahr lang Linderung. Die Arbeit ging weiter. Dann kamen die Schmerzen zurück und es folgte eine weitere Auszeit. Im Jahr darauf wurde erstmals über eine Operation nachgedacht.
 

Stationäre Therapie statt Operation
Doch das wollte Claudia Pötter nicht. Also verordnete ihr Orthopäde ihr eine stationäre Behandlung in der Klinik für Konservative Orthopädie und spezielle Schmerztherapie des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln. Die Klinik wird von Dr. Dirk Mertens geleitet. Dort sollte Claudia Pötter mit einer interdisziplinären, multimodalen Schmerztherapie behandelt werden. Diesen Weg wählte die 62-Jährige.
 

Dem Krankenhaus-Aufenthalt ging ein ausführliches Anamnese-Gespräch mit dem Chefarzt, den betreuenden Physiotherapeuten und der Psychologin voraus. „In diesem fachlichen Austausch vor dem Klinik-Aufenthalt besprechen wir gemeinsam den Fall und entscheiden über die individuelle Behandlung“, erläutert Dirk Mertens das Vorgehen.
 

Patient muss mitarbeiten
Damit Claudia Pötter intensiv behandelt werden konnte, war der stationäre Aufenthalt notwendig. Denn zum Team von Dirk Mertens gehören neben ihm Psychologen, Ergo-, Physio-, und Sporttherapeuten sowie Pflegefachkräfte und der Sozialdienst.
 

„Wir alle kümmern uns gemeinsam um die Patienten. Dabei betrachten wir den Menschen mit seinen körperlichen Beschwerden unter Berücksichtigung seiner individuellen Persönlichkeit und seines sozialen Umfeldes“, macht Dirk Mertens deutlich. „Aber: Der Patient muss diesem Konzept gegenüber aufgeschlossen sein und mitarbeiten. Reines Konsumieren geht nicht.“ Claudia Pötter war zunächst skeptisch, ließ sich dann aber auf die Therapie ein.
 

Wissen auch zu Hause anwenden
Morgens um 8:00 Uhr begannen die Therapietage für Claudia Pötter. Es folgten Visiten, Gespräche, Anwendungen, Massagen und Übungen. Hier zeigte sich der Vorteil eines kleinen Krankenhauses, von dem die Duisburgerin sehr angetan war: „Hier geht es so familiär zu. Ich bekam schnell Kontakt zu den anderen Patienten und stellte fest, dass viele die gleichen Probleme wie ich hatten“, erzählt sie. „Ich war nicht allein. Das half mir sehr.“
 

In 16 Tagen lernte sie neben den körperlich übenden Therapien, Techniken zur Entspannung, Aufmerksamkeits-Lenkung und Achten auf Selbstfürsorge. Dies alles, um besser mit dem Schmerz umzugehen. Das Erlernte ist darauf ausgerichtet, es auch zu Hause weiter anzuwenden. Und noch eines lernte sie: Um Hilfe zu bitten, wenn ihr etwas zu viel wurde oder zu schwer für sie war.
 

Wieder im Arbeitseinsatz – aber schmerzfrei
„Ich humpelte, alles tat mir weh, als ich nach Süchteln kam“, erzählt Claudia Pötter. Das hat sich durch die Schmerztherapie deutlich zum Positiven verändert. „Die Patientin bekommt wieder mehr Lebensfreude und kann aktiv am Leben teilnehmen“, weiß Dirk Mertens.
 

Claudia Pötter braucht jetzt keine Schmerztabletten mehr. Sie arbeitet wieder. Allerdings wurde ihr Arbeitseinsatz so verändert, dass es für sie einfacher war. „Mir ist deutlich geworden, dass ich mich ändern muss. Und das habe ich getan“, berichtet sie. Und ist stolz auf sich, dass sie den Mut hatte, in der Therapie aktiv mitzumachen und nicht aufzugeben. Und nun schmerzfrei zu sein.