Montag, 18.05.2020

Verbesserte Intensiv-Versorgung im St. Irmgardis-Krankenhaus: Komplette Betreuung für kritisch erkrankte Patienten

Schwerkranke Patienten können jetzt komplett auf der Intensivstation des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln behandelt werden. Dabei hilft ein besonderes Dialyse-Gerät. Es wird von Dr. Jessica Görgens, Ärztliche Leitung Notaufnahme, und Georg Zahn, Pflegeleiter Notaufnahme vorgestellt. Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln

Süchteln. Für Patienten, die sehr schwer erkrankt sind und während der Behandlung im St. Irmgardis-Krankenhaus auf der Intensiv-Station betreut werden, gibt es jetzt eine verbesserte Intensiv-Versorgung. „Mit Hilfe eines besonderen Dialyse-Gerätes können diese Patienten nun im St. Irmgardis-Krankenhaus komplett behandelt und weiter betreut werden, ohne dass eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus erforderlich ist“, erläutert Dr. Jessica Görgens, Ärztliche Leiterin der Zentralen Notaufnahme.

„Dass ein schwerkranker Patient bei uns während der gesamten Behandlung im Haus bleiben kann, hat neben den medizinischen Vorteilen auch menschliche. Denn unsere Ärzte und Pfleger haben eine Bindung und Vertrauensbasis zu ihm aufgebaut. Sie hilft bei der Behandlung und Genesung“, führt die Intensivmedizinerin weiter aus.

Schonende Behandlung von kritisch erkrankten Patienten
Das neue Dialyse-Gerät ermöglicht eine schonende Art der Blutreinigung und entlastet Kreislauf und Organfunktion. Im Unterschied zu den herkömmlichen Blutreinigungsverfahren bei chronischem Nierenversagen, bei dem die Dialyse mehrmals wöchentlich jeweils einige Stunden durchgeführt wird, arbeitet das neue Gerät durchgehend Tag und Nacht. „Diese sogenannte ‚kontinuierliche‘ Dialyse eignet sich insbesondere für Patienten im Schockzustand, die zudem besonders häufig von einem Nierenversagen betroffen sind“, erklärt Jessica Görgens.

Mit dem Gerät wird dem Blut des Patienten Wasser entzogen. „Das entlastet den Kreislauf des  kritisch kranken Intensivpatienten“, erläutert Jessica Görgens weiter. Entfernt wird Gewebeflüssigkeit, die sich übermäßig in den Organen eingelagert hat  - und dadurch deren Funktion stört. „Davon profitieren je nach Krankheitsstadium alle Organe, insbesondere aber Herz und Lunge“, so die Ärztin.

Die neue Dialyse-Einheit ergänzt die Therapien der Intensivstation, die bereits um mehrere Beatmungsplätze sowie moderne Überwachungs- und Therapiemöglichkeiten für Schockpatienten  erweitert wurde.

Ärzte- und Pflegeteams arbeiten Hand in Hand
„Unsere Intensivfachpfleger wurden intensiv im Umgang mit dem neuen Dialyse-Gerät geschult“, berichtet Pflegeleiter Georg Zahn. Die Pflegekräfte überwachen die Funktionen des laufenden Gerätes anhand eines festgelegten Protokolls, dokumentieren und übernehmen die sogenannte Bilanzierung. „Die Ärzte legen die Therapieziele fest – und die Pflegekräfte steuern die Dialyse-Einheit so, dass sie erreicht werden“, erläutert er.

Den ärztlichen Part übernehmen  Intensivmediziner mit entsprechender Erfahrung in der Anwendung dieser Methode. Jessica Görgens erklärt: „Unsere Ärzte entscheiden über die Notwendigkeit der Dialyse und den richtigen Zeitpunkt. Auch das Aufbauen des Gerätes, das Anschließen an den Patienten und die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen, ist ärztliche Aufgabe.“ Danach übernehmen die Intensivfachpflegekräfte die Überwachung und Steuerung des Einsatzes.