Donnerstag, 06.10.2016

Wie gut, dass alles in einem Haus ist: Von ungeklärten Bauchschmerzen, die sich als Tumor entpuppten

Dieter Becker (r.) kam mit ungeklärten Bauchschmerzen ins St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. Dr. Ulrich Bauser (l.) und Dr. Christian Maciey behandelten ihn erfolgreich.

Süchteln. Eigentlich wollte Dieter Becker nur abnehmen. 15 Kilo nahm er bis Weihnachten ab – einfach durch weniger essen. Doch dann, im Frühjahr, wurde ihm ständig übel und er musste oft erbrechen. Auf Empfehlung seines Hausarztes ging er zu Dr. Ulrich Bauser, dem Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. Bereits bei der Magenspiegelung vermutete Ulrich Bauser, der auch Onkologe ist,  dass es sich bei den vermeintlichen Bauchschmerzen um einen Magentumor handeln könnte.

Die nachfolgenden Untersuchungen bestätigten die Diagnose Magenkrebs. Diese Krankheitsform wird von Fachleuten in vier Stufen eingeteilt. Bei Dieter Becker lag er bei Ende der Stufe drei, Beginn der Stufe vier. Also ein sehr ernst zu nehmendes Stadium seiner Krebserkrankung. Sein Magenausgang zum Darm war bereits vom Tumor nahezu verschlossen. 

Krebs-Behandlung in drei Schritten
„Die Diagnose Krebs war schon ein enormer Einschnitt in mein Leben“, berichtet der 51-jährige Becker. Er, der sehr agil ist und gern lebt, ließ sich aber nicht unterkriegen. Gemeinsam mit Ulrich Bauser, dem er vertraute, rückten sie dem Tumor zu Leibe. Im ersten Schritt sollten vier Chemotherapie-Behandlungen erfolgen. Damit sollte der Tumor verkleinert werden. Doch Dieter Becker vertrug schon die erste Chemotherapie nicht. Er erbrach sich ständig und verlor weiter Gewicht.

Ulrich Bauser nahm ihn stationär in die Klinik auf und setzte die Behandlung hier weiter fort. „Ich habe mich dann ganz gut erholt – und vor allen Dingen: ich hatte während der ganzen Zeit keine Schmerzen“, erzählt Dieter Becker, der als beamteter Malermeister tätig ist.

„Wir wissen, dass Magenkrebs nicht durch eine medizinische Fachdisziplin allein behandelt werden sollte“, erläutert Ulrich Bauser. „Es ist wichtig, gemeinsam im Expertenteam die Behandlung zu planen und zu verfolgen. Für den Behandlungserfolg war es sehr wichtig, dass Herr Becker vor der Operation eine Chemotherapie erhielt. Nachdem er die erste Therapie ambulant nicht gut vertragen hatte, konnten wir im Rahmen einer stationären Behandlung die Therapie zu Ende führen. Die stationäre Chemotherapie wurde von ihm sehr gut vertragen. In einer Zwischenkontrolle hatte sich der Krebs sehr weit zurückgebildet, so dass der Magen wieder frei war.“

Komplette Magen-Operation
Als zweiten Schritt, den Krebs zu besiegen, folgte die komplette Entfernung des Magens. Dieter Becker konnte auch diese Operation im St. Irmgardis-Krankenhaus durchführen lassen. „Das war schon sehr erleichternd, alles in einem Haus zu wissen“, erläutert er. „Die kurzen Wege und die gute Zusammenarbeit beeindruckten mich.“

Seine Operation übernahm Dr. Christian Maciey, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, Schwerpunkt Viszeralchirurgie. Er verband die Speiseröhre mit dem Darm. Bereits 12 Tage nach der Operation konnte Dieter Becker wieder nach Hause gehen. Einerseits, weil er am Tag darauf mit seiner Frau Silberhochzeit feiern wollte, andererseits weil er sich sehr gut erholt hatte. „Herr Becker war in sehr guter körperlicher Verfassung. Das waren beste Voraussetzungen, um einen Eingriff dieser Größe so problemlos zu überstehen“, so Christan Maciey. „Seine starke Motivation, wieder gesund zu werden, ließ ihn auch die nach-operative Phase und den anschließenden Kostaufbau in kürzester Zeit meistern. Allerdings mit einer entsprechenden Umstellung seiner Ernährungs-Gewohnheiten.“ 

Chemotherapie zur Nachbehandlung
Als dritten Schritt dieser umfangreichen Krebs-Behandlung folgte noch einmal ein Zyklus von vier Chemotherapien zur Nachbehandlung. Dieses Mal vertrug der gelernte Malermeister die ambulante Behandlung von Beginn an gut.

„Obwohl der Tumor bei Herrn Becker bereits fortgeschritten war, gelang es uns ihn zunächst mit Chemotherapie zu verkleinern, um dann eine komplette Operation zu erreichen“, erläutert Ulrich Bauser. „Die abschließenden Chemotherapien komplettierten die Behandlung. Sie sollten sicherstellen, dass noch verbliebene Tumorzellen abgetötet werden. Die Behandlung entsprach den Standards, wie sie auch an großen Tumorzentren angewendet werden. Herr Becker hat gute Aussichten, von der Erkrankung geheilt zu sein“, freut sich Ulrich Bauser mit seinem Patienten.

Dieter Becker kommt jetzt gut mit der neuen Situation zurecht. „Ich muss halt kleine Mahlzeiten zu mir nehmen und alle zwei Stunden etwas essen. Aber ich lebe und werde exzellent betreut. Ein großes Lob den Ärzten und der Pflege in diesem Haus. Ich habe mich in einer sehr schwierigen Situation kompetent und ausgesprochen menschlich behandelt gefühlt.“