Dienstag, 29.03.2016

Auditoren bescheinigen hohe Qualität der Behandlungsabläufe: St. Irmgardis-Krankenhaus ist nach DIN ISO 9001 zertifiziert

Süchteln. Erstmals ist das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln nach der international anerkannten Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001:2008 und pCC zertifiziert worden. Die Zertifizierung gilt sowohl für den Klinikbereich als auch für die Krankenpflegeschule. Damit bescheinigten die Auditoren dem Haus, dass die Patientenbehandlung den festgelegten Qualitätskriterien entspricht. 

„Die Zertifizierung ist eine Standortbestimmung aller Abläufe. Wir freuen uns sehr, dass wir sie in allen Bereichen bestanden haben. Für die Patienten bedeutet es, dass er bei uns verlässliche und sichere Behandlungsprozesse erhält“, erläutert Dr. Kai Platte, Ärztlicher Direktor. „Unsere Mitarbeiter bekamen von den Auditoren eine offene und ehrliche Gesprächskultur bescheinigt“, freuen sich Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf und Joachim Plantholt, Kaufmännischer Direktor. Auch für die hohe Bindung der Mitarbeiter an ihre Klinik erhielt das Haus Lob der Auditoren. 

Kernprozesse und Kriterien
Verantwortlich für das Qualitäts-Management (QM) im St. Irmgardis-Krankenhaus ist Stefan Klintsaris als QM-Beauftragter. Er hat - gemeinsam mit der Projekt-Steuerungsgruppe sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Bereichen des Hauses – auf die Zertifizierung hingearbeitet. Die Mitarbeiter hatte er durch viele Gespräche und interne Audits auf diese Prüfung vorbereitet.

Alle Abläufe - von der Aufnahme bis zur Entlassung eines Patienten - wurden überprüft, ebenso Kriterien wie Hygienemaßnahmen sowie Merkmale zur Patienten- und Mitarbeiter-Sicherheit. Inhalt des Audits waren auch Themen wie „Festlegung und Regelung von Verantwortlichkeiten und des Informationsflusses“ sowie die „Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen“ und die „Durchführung von Personalschulungen“.

„Die DIN ISO-Zertifizierung ist ursprünglich für die Industrie ausgelegt gewesen. Deshalb mussten bei uns im Krankenhaus einige „Übersetzungsleistungen“ getätigt und diverse Prozesse neu installiert werden“, berichtet Stefan Klintsaris. Bei der Überprüfung wurde deutlicher Wert auf Abstimmung sowohl interner als auch externer Prozesse, beispielsweise bei Kooperationen mit Ärzten und anderen Krankenhäusern, gelegt. Dabei wurde überprüft, ob die beschriebenen Strukturen und Abläufe auch in der Praxis umgesetzt werden.

Zukünftig werden die Auditoren jährlich zu einem Förderaudit ins Haus kommen. „Das ist von Vorteil, denn die Prozesse werden durch das Direktorium für das abgelaufene Jahr betrachtet und bilden die Basis für die Aufgaben des nächsten Jahres. Die Weiterentwicklung wird deutlich gemacht“, erläutert der QM-Beauftragte. „Denn überprüfte Abläufe erhöhen die Sicherheit der Patientenversorgung.“

Durch die kurzen Prüfungs-Intervalle bleibt der Verbesserungsprozess im Gang, die Mitarbeiter werden eingebunden und beteiligen sich aktiv daran. „QM-Arbeit geht nur, wenn sich die Mitarbeiter vor Ort mit einbringen“, betont Stefan Klintsaris. „Denn sie müssen die Richtigkeit und die Verbesserungspotenziale überprüfen.“ Dass dies bisher gut funktioniert, zeigt die bestandene Zertifizierung.

Gemeinsame Presseerklärung der Krankenhäuser im Kreis Viersen zum Entwurf des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes: Finanzielle Nachbesserungen, aber weiterhin ernste Sorgen, ob der Schutzschirm aufgeht und die Kliniken durch die Corona-Krise trägt

Kreis Viersen, 24.03.2020 Die Krankenhäuser im Kreis Viersen (St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln, Allgemeines Krankenhaus Viersen, Städtisches Krankenhaus Nettetal, Klinik Königshof und Alexianer Krefeld/Tönisvorst) bereiten sich seit geraumer Zeit auf die erwartete große Zahl von Corona-Patienten vor: durch Umstrukturierungen von Stationen, Absagen von planbaren Operationen, Neuaufstellungen von Teams sowie die Beschaffung von Atemmasken, Spezial-Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln. Alles, um die Bevölkerung zu schützen, und im Vertrauen auf die Zusage von Bundesgesundheitsminister Spahn, einen „Schutzschirm“ zur Deckung von Einnahmeausfällen und zusätzlichen Kosten aufzuspannen.

 Die konkrete Ausgestaltung des Schirms wurde am Wochenende bekannt – und hat bei den Krankenhäusern im Kreis Viersen zu Entsetzen und Fassungslosigkeit geführt. Kurzfristig hat Bundesgesundheitsminister Spahn die breite Kritik der Krankenhäuser teilweise aufgenommen und den Gesetzentwurf finanziell nachgebessert. Das reicht aus Sicht der Krankenhäuser aber dennoch nicht. Aus dem „Schutzschirm“ ist ein bürokratischer „Knirps“ geworden, so bewerten es die Häuser.

Die Krankenhäuser im Kreis Viersen befürchten, dass der Schutzschirm der Bundesregierung nicht ausreichend ist und die Kliniken durch die Corona-Krise trägt, informieren sie in einer gemeinsamen Presseerklärung. Die Landesregierung hat die Problematik anscheinend erkannt und bereits zusätzliche Hilfen und Entlastung signalisiert.

Erhebliche Zusatzkosten nicht abgedeckt

Die Krankenhäuser sind sich ihrer großen Verantwortung bewusst und haben sich bestmöglich vorbereitet. Dabei sind sie erhebliche finanzielle Risiken eingegangen. Doch der Gesetzentwurf – auch nach aktueller Nachbesserung – entspricht in keiner Weise den vollmundigen Ankündigungen des Ministers: Er bietet keine Budgetsicherheit und keine kurzfristige Liquiditätssicherung für Kliniken. Die erheblichen Zusatzkosten sind bei weitem nicht abgedeckt. Ärzte und Pflegende sollen sich weiter um bürokratische Dokumentationsverfahren und Prüfroutinen kümmern – hierdurch fehlen Zeit und Ressourcen, die dringend in der Patientenversorgung gebraucht werden. Die Situation in der Psychiatrie und der Rehabilitation ist überhaupt nicht berücksichtigt.

Größte medizinische Herausforderung

Deutschland sieht derzeit der größten medizinischen Herausforderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs entgegen. Die Krankenhäuser mit ihren Mitarbeitenden nehmen diese Aufgabe an und werden sich in erster Reihe um die Menschen kümmern, die von der Krankheit akut und schwerwiegend betroffen sind. Dabei riskieren Pflegende und Ärzte die eigene Gesundheit. Bisher wähnten sie sich Seite an Seite mit der Politik, mit dem Ziel die Bevölkerung zu schützen. Minister Spahn hatte Unterstützung zugesagt, wörtlich: „Whatever it takes“. Außerdem, Zitat: „Nehmen Sie mich beim Wort“.

Erst am 13. März hatte Minister Spahn die Krankenhäuser aufgefordert, die planbaren Leistungen zu verschieben und im selben Schreiben weitreichende Zusagen formuliert. In der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie hat er die Krankenhäuser um Vertrauen und Mithilfe gebeten. Die Krankenhäuser haben sich auf dieser Grundlage unverzüglich ans Werk gemacht, sie haben ihre Leistungen heruntergefahren, um Platz zu machen für Corona-Patienten. Der am Wochenende vorgelegte Gesetzentwurf und auch die angekündigten Nachbesserungen sind kein Schutzschirm, sondern treiben die Krankenhäuser in ein bürokratisches Abrechnungschaos mit unkalkulierbaren Risiken für die Kliniken und die Bevölkerung.

Die Krankenhäuser fordern Minister Spahn auf, das Gesetz dringend zu ändern. Es muss eine schnelle, unbürokratische, stabile und krisenfeste Lösung für die Kliniken und insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben, sonst droht den Krankenhäusern ein finanzielles Fiasko. Wir brauchen in dieser Ausnahmesituation mehr denn je funktionierende Krankenhäuser! „Whatever it takes“ sieht anders aus! 

Die Krankenhäuser nehmen ganz aktuell die Signale der hiesigen Landesregierung NRW für eine ergänzende Unterstützung positiv wahr und freuen sich auf einen konstruktiven Austausch.